Einige Exzesse gegen Christen

Während der Pöbel wütete, kam es vor, dass ganz vereinzelt die Exzedenten auch an christlichen Häusern Schaden anrichteten. Bei zweien oder dreien geschah es mit besonderer Absicht. Die Organisatoren der Exzesse wollten den Inhabern, die sie für Judenfreunde hielten, eine Lehre geben. In den zwei anderen Fällen geschah es, weil der Organisationsdienst noch nicht ganz klappte.

Es ist die höchste Ironie, dass in der Redaktion des „Bessarabetz“ und in der Verwaltungskanzlei des Gouvernements einige Scheiben eingeschlagen wurden. Ein Sozialist-Revolutionär, ein Christ, hielt aus Wut über die Exzesse die Plünderer zum besten, indem er ihnen diese Häuser als jüdische angab. Als sich einige Augenblicke darauf der Irrtum herausstellte, bekam der Christ wuchtige Hiebe und musste froh sein, so davon zu kommen ... Das waren die Exzesse gegen Christen.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Judenmassacres in Kischinew (1903)