Der erste Tag der Exzesse

Sonntag früh begann die Sonne zu scheinen und trocknete den feuchten Boden. Die Juden hatten noch die zwei letzten Passahtage zu feiern. So wenig dachten sie noch an Schlimmes, dass sie ihr Festgewand anlegten und in die Synagogen gingen. Wieder riefen nach dem Gottesdienste die „Schamossim“ (Synagogaldiener) aus, kein Jude solle sein Haus verlassen. Man ging ruhig nach Hause. Juden spazierten sogar in den Straßen, manche blieben bei den Caroussels stehen und sahen zu, wie sich die Christen amüsierten.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Judenmassacres in Kischinew (1903)