Die wunderbare Geburt oder der geheimnisvolle Ursprung des Messias.

„In der rabbinischen Literatur finden sich Aussprüche, die dem Gedanken, wenn auch nicht eines übersinnlichen Ursprungs des Messias, so doch eines großen Geheimnisses, das seine Geburt begleiten soll, Raum geben." — In dem Midrasch des R. Moses Hadarschan (über Gen. 37, 22) sagt der R. Berechiah: „Gott sagt zu Israel: Ihr sagt zu mir: „Wir sind Waisen und haben keinen Vater", (Klagelieder 5, 3) so ist auch der Erlöser, den ich unter euch erwecken werde, vaterlos, wie geschrieben steht: „Siehe, es ist ein Mann, der heißt Zemach, denn unter ihm wird's wachsen", (Sach. 6, 12) und so schreibt Jesaja: „Er schoss auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich", (Jes. 53, 2) und David sagt von ihm: „Deine Kinder werden dir geboren wie der Tau aus der Morgenröte". (Ps. 110, 3).

In Verbindung mit der Geburt Seths bemerkt der Midrasch zu den Worten: „Gott hat mir einen andern Samen gesetzt", (1. Mose 4, 25) dass „Eva im Geiste den Samen sah, der von andrer Seite kommen sollte. Und wer ist dies? Es ist der König Messias". (1. Mose, Rab. 23, 7).


Eine ähnliche Bemerkung kommt in der Erzählung des Verbrechens von Lots Töchtern vor. (1. Mose 19, 32). „Es steht nicht geschrieben, „dass wir einen Sohn von unserm Vater erhalten werden", sondern „Samen von unserm Vater"; das ist der Same, der von andrer Seite kommen soll. Und wer ist dies? Es ist der König Messias". (1. Mose Rab. 51, 10).

Es sei auch noch folgende Stelle aus dem Midrasch von R. Moses Hadarschan (zu 1. Mose 41, 1) angeführt. „R. Josua, der Sohn des Levi sagt, dass Gott mit demselben heilt, mit dem er verwundet. Als sich Israel mit einer Jungfrau versündigte, (Hesek. 23, 3) wurde es mit einer Jungfrau gestraft (Klagel. 5, 11) und darum wird er sie auch durch eine Jungfrau trösten, nach dem wie geschrieben steht: „Kehre wieder, Jungfrau Israel . . . Denn der Herr wird ein Neues im Lande erschaffen: Das Weib wird den Mann umgeben". (Jerem. 31, 21 — 22). R. Huna sagt im Namen des R. Iddi: Das ist der König Messias, von dem geschrieben steht: „Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt". (Ps. 2, 7).

An andrer Stelle wiederholt sich die Erklärung R. Hunas in ähnlicher Weise. Wenn die Zeit kommt (die des Messias), sagt Gott (von ihm): Ich muss ihm eine neue Schöpfung schaffen, nach dem wie geschrieben steht: „Heute habe ich dich gezeugt". (Midrasch über Ps. 2).
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Judenfrage und der Schlüssel zu ihrer Lösung