Die Judenbuche

Ein Sittengemälde aus dem gebirgichten Westfalen
Autor: Droste-Hülshoff, Annette von (1797-1848), Erscheinungsjahr: 1842
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Judenbuche, Sittengemälde, Droste Hülshoff, Novelle, Westfalen, Französische Revolution, Kriminalgeschichte, Friedrich Mergel, Simon Semmler, Blaukittel
Über die Vor- und Nachgeschichte von Verbrechen im westfälischen Dorf B. in einem deutschen Kleinstaat im 18. Jahrhundert. Die Umwälzungen der Französischen Revolution stehen kurz bevor.
Wo ist die Hand so zart, daß ohne Irren
Sie sondern mag beschränkten Hirnes Wirren,
So fest, daß ohne Zittern sie den Stein
Mag schleudern auf ein arm verkümmert Sein?
Wer wagt es, eitlen Blutes Drang zu messen,
Zu wägen jedes Wort, das unvergessen
In junge Brust die zähen Wurzeln trieb,
Des Vorurteils geheimen Seelendieb?
Du Glücklicher, geboren und gehegt
Im lichten Raum, von frommer Hand gepflegt,
Leg hin die Waagschal’, nimmer dir erlaubt!
Laß ruhn den Stein – er trifft dein eignes Haupt! –

Annette von Droste-Hülshoff

Annette von Droste-Hülshoff