Schluss.
Der Krieg hat Deutschland bewiesen, dass der jüdische Einfluss, welcher sein gut Teil an der finanziellen Erstarkung des Landes, an der Entwicklung seines Handels und seiner Industrie beigetragen hat, nicht umsonst war. Der vielverspottete Geist der Rothschild und Bleichröder, der schon 1870/71 eine Rolle gespielt hat, ist auch diesmal den Heeren gefolgt und hat den Siegen den nötigen Rückhalt gegeben. Börse, Konfektion, Chemie, Getreidehandel sind lauter Begriffe, mit denen der Militarismus zu rechnen hat. Die deutsche Geldwirtschaft kann nicht nur von gewissenlosen Börsenjobbern gegründet sein; denn sie, ebenso wie der deutsche Wollmarkt*), wie das Sanitätswesen, wie die Fabriken und Ärzte — alles zu hohem Prozentsatz „verjudete" Berufe — haben die Erwartungen nicht getäuscht. Im Innern geht der Handel weiter und erhält uns unsere wirtschaftliche Kraft, und gibt dem Heere das, was die große alte Handelsnation England mühselig sich aus Amerika zusammensuchen muss.
*) Spottet über die „Leder- und Stiefeljuden", aber es tat Deutschland gut, dass die unternehmenden Kaufleute, die sonst ins Ausland exportierten, für Millionen Vorräte liegen hatten, die nun Heereszwecken dienen konnten.
Voreingenommene Nörgler werden auch nach dem Kriege zu den alten Waffen des Neides greifen und die hetzerische Taktik des Antisemitismus wieder aufleben lassen. Wenn aber die Zeitgeschichte etwas gelehrt hat, dann wird hoffentlich nach dem Kriege der unselige Klassen-, Kassen- und Religionshass in die Rumpelkammer der Geschichte verschwinden.
Wir können uns aber fürwahr in Deutschland das Leben leichter machen, brauchen uns nach außen nicht mehr als ein anscheinend in sich zerrissenes Staatsgefüge zu zeigen, auf dessen Zerfall andere Länder lauern. Wir nähren damit nur falsche Hoffnungen und törichte Berechnungen. Deutschland ist groß genug, um allen seinen Bewohnern Spielraum zu lassen, es ist stark genug, um als Synthese der Religionen und der verschiedenen Völkerschaften eine Eigenart zu zeigen. Neben dem bajuwarischen Menschenschlag möchten wir den etwas differenzierten Rheinländer, den Märker, aber auch den Ostpreußen nicht missen. Wer weiß, ob zum Polen und Elsässer nicht auch noch ein flämischer Einschlag kommt. Der Staat kann keine Helotenklasse unter den Bürgern, die er freiwillig einverleibte, errichten. Der deutsche Jude ist nicht erst gegen den Willen der Einheimischen „neu zugezogen".
Seit mehr als einem Jahrtausend vielmehr weilt der Jude im Lande und hat sich stets allen Gesetzen des Staates willig und gern gefügt. Seine Religion ist seit drei Jahrtausenden so von fortschrittlichen, sozialen und hygienischen Maßregeln durchsetzt, dass sie heute noch Bewunderung erregen muss. Die Sabbatruhe das jüdische Familienleben, die Fleischbeschau, die allgemeine Schulpflicht, die sich bei allen Juden, auch wo der Staat diesbezüglich versagte, längst findet, sind Emanationen einer Kultur, die nur der Böswillige übersehen und gering achten kann.
Der Starke hat Achtung vor der Eigenart des Nächsten und bedarf keiner Machtmittel, um dessen Lebensnerv aus Angst für sein eigenes Ich zu unterbinden. Wir haben in diesem Krieg die Unkultur Russlands und des Slawentums bekämpft, wir haben gesehen, zu welch verwerflichen Maßregeln die brutale Gewalt des neidischen England drängte. Mag sich Frankreich wie wahnsinnig (und dabei gleichzeitig als Hüterin des Fortschritts) gebärden, Deutschland wird und muss nur noch geläuterter als ein wahrer Hort der Freiheit seiner Bürger und der neutralen Staaten und Völker aus dem Kriege hervorgehen.
Von den über 14 Millionen Juden hoffen und harren die Meisten auf den Sieg der deutschen Waffen. Die Sympathien der amerikanischen Israeliten stehen auf selten der Zentralmächte. Nicht umsonst und nicht zufällig ist es gerade die Türkei, die von jeher am meisten die Juden toleriert hat und die nie antisemitische Pogrome inszenierte, welche sich an die Seite Deutschlands gestellt hat. Möge die alte Sage des Talmud, die Lessing populär gemacht hat, nicht nur in den Tagen der Gräuel und lies Völkermordens bei uns eine wahre Stätte der Verehrung finden: die Geschichte von den drei Ringen.
Der muhammedanische, der christliche und der jüdische Glaube sind Formen der Kultur der Menschheit, die so viel der Welt gegeben, die sich so lange bewährt haben, dass es verbrecherisch wäre, Menschenglück und -hoffen um einer vergeblichen, nutzlosen Intoleranz willen zu gefährden.
In dem Machtbereich der eigenen und der verbündeten Länder wird dann die deutsche Politik bedeuten: Friede auf Erden.
*) Spottet über die „Leder- und Stiefeljuden", aber es tat Deutschland gut, dass die unternehmenden Kaufleute, die sonst ins Ausland exportierten, für Millionen Vorräte liegen hatten, die nun Heereszwecken dienen konnten.
Voreingenommene Nörgler werden auch nach dem Kriege zu den alten Waffen des Neides greifen und die hetzerische Taktik des Antisemitismus wieder aufleben lassen. Wenn aber die Zeitgeschichte etwas gelehrt hat, dann wird hoffentlich nach dem Kriege der unselige Klassen-, Kassen- und Religionshass in die Rumpelkammer der Geschichte verschwinden.
Wir können uns aber fürwahr in Deutschland das Leben leichter machen, brauchen uns nach außen nicht mehr als ein anscheinend in sich zerrissenes Staatsgefüge zu zeigen, auf dessen Zerfall andere Länder lauern. Wir nähren damit nur falsche Hoffnungen und törichte Berechnungen. Deutschland ist groß genug, um allen seinen Bewohnern Spielraum zu lassen, es ist stark genug, um als Synthese der Religionen und der verschiedenen Völkerschaften eine Eigenart zu zeigen. Neben dem bajuwarischen Menschenschlag möchten wir den etwas differenzierten Rheinländer, den Märker, aber auch den Ostpreußen nicht missen. Wer weiß, ob zum Polen und Elsässer nicht auch noch ein flämischer Einschlag kommt. Der Staat kann keine Helotenklasse unter den Bürgern, die er freiwillig einverleibte, errichten. Der deutsche Jude ist nicht erst gegen den Willen der Einheimischen „neu zugezogen".
Seit mehr als einem Jahrtausend vielmehr weilt der Jude im Lande und hat sich stets allen Gesetzen des Staates willig und gern gefügt. Seine Religion ist seit drei Jahrtausenden so von fortschrittlichen, sozialen und hygienischen Maßregeln durchsetzt, dass sie heute noch Bewunderung erregen muss. Die Sabbatruhe das jüdische Familienleben, die Fleischbeschau, die allgemeine Schulpflicht, die sich bei allen Juden, auch wo der Staat diesbezüglich versagte, längst findet, sind Emanationen einer Kultur, die nur der Böswillige übersehen und gering achten kann.
Der Starke hat Achtung vor der Eigenart des Nächsten und bedarf keiner Machtmittel, um dessen Lebensnerv aus Angst für sein eigenes Ich zu unterbinden. Wir haben in diesem Krieg die Unkultur Russlands und des Slawentums bekämpft, wir haben gesehen, zu welch verwerflichen Maßregeln die brutale Gewalt des neidischen England drängte. Mag sich Frankreich wie wahnsinnig (und dabei gleichzeitig als Hüterin des Fortschritts) gebärden, Deutschland wird und muss nur noch geläuterter als ein wahrer Hort der Freiheit seiner Bürger und der neutralen Staaten und Völker aus dem Kriege hervorgehen.
Von den über 14 Millionen Juden hoffen und harren die Meisten auf den Sieg der deutschen Waffen. Die Sympathien der amerikanischen Israeliten stehen auf selten der Zentralmächte. Nicht umsonst und nicht zufällig ist es gerade die Türkei, die von jeher am meisten die Juden toleriert hat und die nie antisemitische Pogrome inszenierte, welche sich an die Seite Deutschlands gestellt hat. Möge die alte Sage des Talmud, die Lessing populär gemacht hat, nicht nur in den Tagen der Gräuel und lies Völkermordens bei uns eine wahre Stätte der Verehrung finden: die Geschichte von den drei Ringen.
Der muhammedanische, der christliche und der jüdische Glaube sind Formen der Kultur der Menschheit, die so viel der Welt gegeben, die sich so lange bewährt haben, dass es verbrecherisch wäre, Menschenglück und -hoffen um einer vergeblichen, nutzlosen Intoleranz willen zu gefährden.
In dem Machtbereich der eigenen und der verbündeten Länder wird dann die deutsche Politik bedeuten: Friede auf Erden.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Juden im Weltkriege (1914-1918)