Rugard
Zum Ziel des Weg's, durch grüne Fluren geh'n
Auf Rugards Höhen rasch hinan die Schritte.
Wo sanft erhoben, weitumher geseh'n,
Mit mächt'gen Hügeln ragt der Insel Mitte;
Im Abendlichte sinnend hier zu steh'n,
Erfreu't den Wandrer, der mit raschem Tritte
Des hohen Burgwalls schmalen Pfad erstiegen. —
Dort sieht er alle Küsten friedlich liegen.
Der lange Zug der fernen Ufer schlingt
Sich durch das Meer im ringsgeschlossnen Kreise;
So weit hinaus das Auge forschend dringt,
Umarmen Land und Fluch sich duftig leise;
Ein einz'ger, rascher Blick im Umkreis bringt
Das ganze Bild der frohvollbrachten Reise;
Was nur das Aug' gesehn, der Geist empfunden,
Hält Rugard's Höhe wie im Kranz verbunden.
Dort, wie ein hingesenktes Schild, erhebt
Sich Jasmund dunkelblau aus lichter Welle;
Arkona's Fels, an Wittow's Vorsprung, strebt
Hinaus durch's Meer, dehnt weit des Ufers Helle;
Am letzten Saum des Himmels, dämmernd, schwebt
Hoch Hiddensee, oft wechselnd Färb' und Stelle;
Fern' sieht man dunkel sich die Graniz strecken,
Mit breitem Walde Mönchgut tief bedecken.
Euch such' ich, schauend durch das ferne Land,
Euch, liebe Hügel, wo in sel'gen Tagen
Der Jüngling seiner Zukunft Schickung fand,
Als Du, mein Herz, so hoch, so heiß geschlagen.
Als süßes Weh Dich fest und fester band,
Bis Du hinweg Dein schönes Glück getragen.
Ihr sähet, still herüber weh'nde Bäume,
Wie Leben wurden meine tiefsten Träume.
Doch wo der Blick hinab sich näher neigt,
Glänzt enge Welle, lieblich sanft verschlungen,
Geschmückt mit buntem, frischen Walde, steigt
Empor der Küste Bild in breiten Zungen;
Das heit're Pulitz, Flutumgürtet, zeigt
Wo in der Insel Herz das Meer gedrungen.
Am Berge lehnt, gesichert vor dem Sturme,
Die weiße Stadt, mit weithinseh'ndem Turme.
'
Einst drohte eine Feste, die geschau't
Ins Land, so spricht die Sage alter Zeiten,
Auf diesen Höh'n, der Rügens Schutz vertrau't;
Rauh herrschte troz'ger Sitte kühnes Streiten,
Als auf dem Berge ward das Schloss erbau't;
Nicht darf der Feste Fall uns Schmerz bereiten:
Auf Bergen sollen Friedenslieder klingen,
Soll frei die Dichtkunst ihren Fittich schwingen.
Und Du, Erinn'rung, o wie lieblich wohn'st
Auf diesen Höhen Du, die Du die Runde
Des fessellosen, freud'gen Umblicks lohn'st
Mit dem Gedächtnis jeder schönen Stunde;
Sei freundlich hier willkommen; Du verschon'st
Den Geist mit Sorge hier, bringst heit're Kunde.
Wohl dem, der klar, wie rings die Blicke gehen,
Kann ruhig fest sein Leben übersehen.
Wohl dem, der gern' zurück zur Heimat kehrt.
Mit frischer Kraft erhoben für sein Leben,
Der alles Eitle, was das Herz beschwert,
Den freien Lüften mutig übergeben.
Froh eile Der, dem läng're Ruh gewährt,
Dorthin zurück, wo er den Vilm sieht schweben.
Dort möge Friede jedes Herz erfreuen,
Dort Segen sich auf alle Pfade streuen.
Auf Rugards Höhen rasch hinan die Schritte.
Wo sanft erhoben, weitumher geseh'n,
Mit mächt'gen Hügeln ragt der Insel Mitte;
Im Abendlichte sinnend hier zu steh'n,
Erfreu't den Wandrer, der mit raschem Tritte
Des hohen Burgwalls schmalen Pfad erstiegen. —
Dort sieht er alle Küsten friedlich liegen.
Der lange Zug der fernen Ufer schlingt
Sich durch das Meer im ringsgeschlossnen Kreise;
So weit hinaus das Auge forschend dringt,
Umarmen Land und Fluch sich duftig leise;
Ein einz'ger, rascher Blick im Umkreis bringt
Das ganze Bild der frohvollbrachten Reise;
Was nur das Aug' gesehn, der Geist empfunden,
Hält Rugard's Höhe wie im Kranz verbunden.
Dort, wie ein hingesenktes Schild, erhebt
Sich Jasmund dunkelblau aus lichter Welle;
Arkona's Fels, an Wittow's Vorsprung, strebt
Hinaus durch's Meer, dehnt weit des Ufers Helle;
Am letzten Saum des Himmels, dämmernd, schwebt
Hoch Hiddensee, oft wechselnd Färb' und Stelle;
Fern' sieht man dunkel sich die Graniz strecken,
Mit breitem Walde Mönchgut tief bedecken.
Euch such' ich, schauend durch das ferne Land,
Euch, liebe Hügel, wo in sel'gen Tagen
Der Jüngling seiner Zukunft Schickung fand,
Als Du, mein Herz, so hoch, so heiß geschlagen.
Als süßes Weh Dich fest und fester band,
Bis Du hinweg Dein schönes Glück getragen.
Ihr sähet, still herüber weh'nde Bäume,
Wie Leben wurden meine tiefsten Träume.
Doch wo der Blick hinab sich näher neigt,
Glänzt enge Welle, lieblich sanft verschlungen,
Geschmückt mit buntem, frischen Walde, steigt
Empor der Küste Bild in breiten Zungen;
Das heit're Pulitz, Flutumgürtet, zeigt
Wo in der Insel Herz das Meer gedrungen.
Am Berge lehnt, gesichert vor dem Sturme,
Die weiße Stadt, mit weithinseh'ndem Turme.
'
Einst drohte eine Feste, die geschau't
Ins Land, so spricht die Sage alter Zeiten,
Auf diesen Höh'n, der Rügens Schutz vertrau't;
Rauh herrschte troz'ger Sitte kühnes Streiten,
Als auf dem Berge ward das Schloss erbau't;
Nicht darf der Feste Fall uns Schmerz bereiten:
Auf Bergen sollen Friedenslieder klingen,
Soll frei die Dichtkunst ihren Fittich schwingen.
Und Du, Erinn'rung, o wie lieblich wohn'st
Auf diesen Höhen Du, die Du die Runde
Des fessellosen, freud'gen Umblicks lohn'st
Mit dem Gedächtnis jeder schönen Stunde;
Sei freundlich hier willkommen; Du verschon'st
Den Geist mit Sorge hier, bringst heit're Kunde.
Wohl dem, der klar, wie rings die Blicke gehen,
Kann ruhig fest sein Leben übersehen.
Wohl dem, der gern' zurück zur Heimat kehrt.
Mit frischer Kraft erhoben für sein Leben,
Der alles Eitle, was das Herz beschwert,
Den freien Lüften mutig übergeben.
Froh eile Der, dem läng're Ruh gewährt,
Dorthin zurück, wo er den Vilm sieht schweben.
Dort möge Friede jedes Herz erfreuen,
Dort Segen sich auf alle Pfade streuen.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Insel Rügen