Widerstand gegen die Expedition
Jetzt trat aber das Kollegium der Oberalten dazwischen; diese fanden die Expedition „bedenklich“ und waren überhaupt gegen die Abfahrt des Schiffes, selbst wenn, wie Lütkens sich erbot, die Kanonen herausgenommen würden; ja sie erhoben, als Senator Ritter nun das Schiff nach Amsterdam zu senden erlauben wollte, wieder Einspruch, indem sie erklärten: das Schiff dürfe entweder gar nicht abgehen oder nur nach einem neutralen Hafen, und daselbst müsse die Ladung verkauft werden.
Die Sache hatte schon großes Aufsehen gemacht; sie bildete „die Neuigkeit eines jeden Tages und den Gegenstand unendlicher Gespräche im Publico“ *); die ganze Stadt, meinten die Oberalten, „über die Expedition des Schiffes als gefährlich schrie“ .
Lütkens war aber nicht Willens, sich ohne zwingende Gründe zu fügen. Mit den wichtigsten seefahrenden Nationen Europas stand, wie schon bemerkt, Marokko im Frieden und Vertrag; sollte, so meinte er, die bloße Furcht eines möglichen Bruchs Russlands und Frankreichs mit Marokko diese Expedition verhindern? Was Frankreich betraf, so konnte er sich berufen und berief sich auf den im Jahre vorher zwischen ihm und Hamburg geschlossenen Vertrag, dessen Artikel 25 — 28 sich deutlich über solche Fälle aussprachen und eine Expedition, wie die in Frage stehende, nich; ausschlossen. — Auch das Geschrei einiger ängstlicher Mitbürger konnte Lütkens nicht einschüchtern, besonders nachdem er sich bereit erklärt hatte, die Kanonen zurückzulassen; sie waren der einzige unter den verladenen Artikeln, der nach dem genannten Vertrag (Art. 15) als Contrebande galt.
Vom kommerziellen Standpunkt aus betrachtet, war die Sendung des Lütkens ohne Zweifel eine sehr nützliche. Er hatte in dem Schiff allein an Tauwerk und andern durch hamburgische Handwerker verfertigten Waren für ca. 28.000 Mark verladen. Und Marokko war ein Land, das für europäische Produkte noch sehr aufnahmefähig schien.
*) So meinte Lütkens am 25. Juli.
Die Sache hatte schon großes Aufsehen gemacht; sie bildete „die Neuigkeit eines jeden Tages und den Gegenstand unendlicher Gespräche im Publico“ *); die ganze Stadt, meinten die Oberalten, „über die Expedition des Schiffes als gefährlich schrie“ .
Lütkens war aber nicht Willens, sich ohne zwingende Gründe zu fügen. Mit den wichtigsten seefahrenden Nationen Europas stand, wie schon bemerkt, Marokko im Frieden und Vertrag; sollte, so meinte er, die bloße Furcht eines möglichen Bruchs Russlands und Frankreichs mit Marokko diese Expedition verhindern? Was Frankreich betraf, so konnte er sich berufen und berief sich auf den im Jahre vorher zwischen ihm und Hamburg geschlossenen Vertrag, dessen Artikel 25 — 28 sich deutlich über solche Fälle aussprachen und eine Expedition, wie die in Frage stehende, nich; ausschlossen. — Auch das Geschrei einiger ängstlicher Mitbürger konnte Lütkens nicht einschüchtern, besonders nachdem er sich bereit erklärt hatte, die Kanonen zurückzulassen; sie waren der einzige unter den verladenen Artikeln, der nach dem genannten Vertrag (Art. 15) als Contrebande galt.
Vom kommerziellen Standpunkt aus betrachtet, war die Sendung des Lütkens ohne Zweifel eine sehr nützliche. Er hatte in dem Schiff allein an Tauwerk und andern durch hamburgische Handwerker verfertigten Waren für ca. 28.000 Mark verladen. Und Marokko war ein Land, das für europäische Produkte noch sehr aufnahmefähig schien.
*) So meinte Lütkens am 25. Juli.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hansestädte und die Barbaresken