Vermittelung Frankreichs

Inzwischen war der Rat nicht müßig. Ende 1748 wandte er sich an Frankreich; und am 22 Dezember benachrichtigte Graf Maurepas den französischen Residenten in Hamburg, Lagau, von der Geneigtheit seines Monarchen, bei der Schließung eines Friedensvertrags Hamburgs mit Algier behilflich zu sein. Hierauf beschloss der Senat am 17. Januar 1749, „einen eigenen der Handlung und Schifffahrt kundigen Menschen“ nach Algier zu senden. Die Admiralität billigte diesen Entschluss und erklärte sich bereit, die Kosten herzugeben.

Über die Person, die für diese Sendung zu wählen war, war man sich sogleich einig; es war Jacob Goverts, ein, wie es scheint, früher in Marseille ansässig gewesener Kaufmann, einer Hamburger Familie entstammend;*) „eine geschicktere Person,“ meinte die Admiralität, könne nicht ausfindig gemacht werden. Er erklärte sich bereit diese Aufgabe zu übernehmen.**)


Gleich von vornherein war ins Auge gefasst worden, dass Goverts in Begleitung des neuen für Algier bestimmten französischen Konsuls, Le Maire, nach dort reisen sollte. Maurepas riet aber in einem Briefe an Lagau vom 16. Februar hiervon ab; letzterer empfahl Goverts, sich trotzdem nach Paris zu begeben und sich hier naturalisieren zu lassen; er käme dann mit größerer Sicherheit nach Algier. Ob es geschehen, ist zweifelhaft ***) Jedenfalls erhielt er einen französischen Pass und ein Empfehlungsschreiben der französischen Regierung an ihren Konsul in Algier, Le Maire.****)

*) vgl. Gaedechens, Hamb. Münzen und Medaillon II. 46.

**) Er bedang sich aus und erhielt die Zusicherung, dass, sollte er mit Tode abgehen, sodann seine Frau und 3 unmündige Kinder ein Kapital von 3000 Talern erhalten sollten; für die Zeit seiner Abwesenheit bekamen sie jährlich 1200 Bco. Mk.

***) Le Maire traf schon am 21. Mai 1749 dort ein (Plantet, Corresp. des Deys d' Alger avec la cour de France II. 207. Note 2.)

****) Dieses und einige andere Notizen nach einer handschriftlichen Darlegung in dem Sammelband der Kommerzbibliothek „Schriften das Commercium betreffend“.



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hansestädte und die Barbaresken