Verhandlungen Goverts in Algier

Da die Korrespondenz des Goverts verloren ist, sind wir über den Gang und die Art der Verhandlung nur sehr unvollkommen unterrichtet.

Nachdem Goverts Ende Dezember 1749 gemeldet, dass er die „negociation“ eingeleitet und „gute Hoffnung zu deren Fortgang“ habe, schrieb er Mitte März 1750, dass durch Ford sowohl bei einem „Favoriten“ des Dey wie bei diesem selbst Vorstellungen in Betreff der Angelegenheit gemacht seien; Beider Antworten seien nicht ungünstig gewesen. Am 22. Mai berichtet er, Ford habe wieder beim Dey „instance gethan“; letzterer habe ihm entgegnet, dass er in Kurzem mit Dänemark zu brechen gesonnen und dann geneigt sei, mit Hamburg einen Frieden einzugehen, falls die Stadt jährlich etwas mehr als Dänemark geben werde.


Darin, dass hier ein Bruch mit Dänemark als Voraussetzung des Friedens Hamburgs hingestellt wurde, scheint man wenigstens damals in Hamburg nichts Bedenkliches gefunden zu haben. Dagegen musste es den Senat stutzig machen, dass man an die Leistungen Hamburgs quantitativ und qualitativ den Maßstab der dänischen Leistungen legte. Die Ende August einlaufenden Goverts'schen Briefe ließen hierüber keinen Zweifel mehr. Man hatte bisher sich in Hamburg immer mit der Hoffnung geschmeichelt, mit einer Barzahlung, sei es einer einmaligen, wie sie im 8. Artikel der Instruktion vorgesehen war, sei es einem Jahrestribut den Frieden erkaufen zu können. Diese Hoffnung zerstörten nun des Goverts Berichte gründlich. Mit barem Gelde war nichts auszurichten, damit war den Algierern nicht gedient, sie bedurften Kriegsund Schiffsmaterialien jeder Art.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hansestädte und die Barbaresken