Transport der Lieferungen

Die wichtigste Aufgabe, die nun zu lösen, war die Erledigung der die für Algier bestimmten Geschenke und Leistungen betreffenden Frage; diese Aufgabe war schwerer als man anscheinend vorher gedacht hatte.

Die Admiralität, als die zuständige Stelle, hat offenbar die Frage, ob die Sendung von Hamburg ausgehen sollte oder von einem andern Hafen, nun wo der Friede gesichert war, nicht erörtert. An den Transport von einem fremden Hafen scheint auch früher Niemand gedacht zu haben. Doch hatte die Admiralität noch Ende August 1750 vorgeschlagen, eventuell die Geschenke usw. auf französischen Schiffen zu versenden; zum Transport der Masten werde sich wohl ein großes holländisches Schiff empfehlen, weil andere Nationen nicht so große Schiffe hätten.*) Daraus geht doch klar hervor, dass, wenigstens was den Transport der Geschenke betrifft, die Admiralität die Verladung auf hamburgischen Schiffen für nicht sicher genug hielt. Davon ist nun nach Abschluss des Friedens im Admiralitätsprotokoll nicht mehr die Rede. Die Kommerzdeputierten aber, die sich früher über diesen Punkt noch nicht geäußert, gaben am 29. April 1751 dem Bürgermeister Widow ihrer Verwunderung darüber Ausdruck, dass die Admiralität die Geschenke von hier aus abzusenden gedenke; das werde „dem hiesigen Commercio, in Ansehung unsrer so considerablen Handlung mit den Kronen Portugal und Spanien weit größeren Nachteil als der Friede mit den Algierern Nutzen bringen.“ Auf diese Warnung von Männern, die leider zu gute Propheten waren, antwortete der Bürgermeister, die Sendung geschehe von hier „um des großen Vorrates, den man hier davon hätte, sich zu bedienen,“ worauf dem sparsamen Stadtoberhaupt der Präses der Kommerzdeputierten entgegnete: diesen Vorrat könne man hier immer noch gebrauchen, es sei besser, zwei Schiffe in Frankreich zu mieten; davon sei eins, das Kanonen, Kugeln und Bomben transportiere, in Schweden, das andere mit Masten und Tauwerk in Riga zu befrachten. Auf die 1.000 Thaler, die das vielleicht mehr koste, könne es, wenn die Sicherheit dadurch erhöht würde, nicht ankommen.


Eine schriftliche Vorstellung, die über dieselbe Sache von den Kommerzdeputierten noch an den Senat gerichtet wurde, fand ebenso wenig Beachtung; sie erhielten gar keine Antwort. Allerdings bedurfte es, wie die Folge lehrte, nicht mehr der Sendung der Geschenke von Hamburg aus, um Spanien zu reizen; der Vertag selbst genügte schon.

*) Nach einem Briefe des holländischen Residenten Buys vom 7. Mai hat man auch in Erwägung gezogen, zu der Beförderung das Konvoischiff zu benutzen. In den hamburgischen Akten findet sich davon nichts.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hansestädte und die Barbaresken