Sendung Klefekers

So großen Wert man auf alle diese Fürsprachen in Hamburg legte, war es dem Senat doch von vornherein klar, dass ohne eine besondere Mission nach Spanien die fatale Angelegenheit nicht aus der Welt geschaffen werden könne. Deshalb beschloss er schon am 11. November, da aus seiner Mitte keiner entbehrlich und vielleicht auch nicht geeignet war, den Residenten im Haag, Klefeker, mit dieser Aufgabe zu betrauen. Dieser Mann stand in dem Ruf, ein besonders erfahrener und geschickter Unterhändler zu sein, hatte sich im Haag vortrefflich bewährt und sollte, was man als einen großen Vorteil ansah, mit dem dortigen spanischen Gesandten Marquis del Puerto in besonderem Freundschaftsverhältnis stehen. Um ihm die erforderliche äußerliche Würde zu verschaffen, ward ihm für diese Sendung der Charakter eines Syndikus beigelegt.

Klefeker nahm den Auftrag sofort an, erhielt im Haag sowohl von del Puerto wie auch anderen Diplomaten zahlreiche Empfehlungen nach Madrid und reiste, nachdem er seine Instruktionen usw. erhalten, nach Paris, wo er am 6. Dezember ankam. Hier wartete er auf Pässe von Madrid; erst als diese eingetroffen waren, konnte er am 4. Januar 1752 weiter reisen; am 19. verließ er Bordeaux; am 10. Februar traf er in Madrid ein. —


Die Instruktion, die Klefeker von Hamburg aus erhielt, ist leider nicht erhalten. Trotzdem können wir uns ein gutes Bild machen von dem, was der Senat von dieser Mission erwartete. Es geht aus allem klar hervor, dass der letztere, als er die Sendung Klefekers beschloss, sich noch mit der Hoffnung schmeichelte, den mühsam errungenen algerischen Frieden aufrecht erhalten und zugleich das frühere gute Einvernehmen mit Spanien wiederherstellen zu können. Zwar wurde das dritte nach Algier bestimmte Schiff, das noch auf der Elbe lag, zurückgehalten, und an Ford geschrieben, es könne vorläufig der schlechten Witterung halber nicht abgehen; auch ward Ford instruiert, dem Dey Mitteilung von der spanischen Erklärung und der in Folge dessen mit Spanien angeknüpften Unterhandlung zu machen, wie auch, dass er alles versuchen solle, für Hamburg des Dey Gunst und den Frieden zu erhalten. Noch im Januar 1752 wurde Ford beauftragt zu überlegen, wie der Friede ohne Munitionslieferung aufrecht zu erhalten wäre.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hansestädte und die Barbaresken