Optimismus in Hamburg
Leider sollten die Tatsachen bald erweisen, dass diese Ansichten noch zu sanguin waren. Erklärlich wird aber dieser Optimismus, wenn man sieht, wie sogar versucht wurde, den Senat über den eigentlichen Grund des spanischen Dekrets irre zu machen. Konsul Bahr schrieb am 2. November aus Malaga: es sei hier die Meinung verbreitet, des Königs Unwille gegen die Stadt rühre teilweise auch daher, dass seitens dieser keine Gesandtschaft zur Thronbesteigung des Königs und zur Erneuerung der Verträge ergangen sei, wie doch solches bei früheren Gelegenheiten geschehen. Man scheint diese unwahrscheinlich klingende Meldung nicht ganz von der Hand gewiesen zu haben; Klefeker kam noch später von Madrid aus darauf zurück und meinte ausdrücklich bestätigen zu müssen, dass einzig und allein der algerische Friede das spanische Dekret veranlasst habe.
Während man sich so in Hamburg allerlei Hoffnungen hingab,*) und Klefeker in Frankreich auf seine Pässe nach Madrid wartete, waren die Vermittler an der Arbeit. Sowohl Frankreich wie der Kaiser konnten nicht umhin, der Stadt zuerst einen kleinen Rüffel zu erteilen. Champeaux teilte dem Senat mit, dass die ersten Depeschen in Paris wenig Wirkung gethan hätten; der Hof habe Bedenken gehabt, sich in eine so delikate Sache zu mischen; namentlich auch weil der Senat dem König die Geheimartikel nicht mitgeteilt habe. Da aber der König „besonders Gefallen hätte durch Vermehrung der Handlung der Stadt Schätze und Reichtümer vergrößern zu helfen,“ so habe er „in Betracht des Bedrucks, worin die Stadt in Ansehung der spanischen Ungnade sich befände“ in den „allerbeweglichsten Ausdrücken“ nach Madrid geschrieben; und der dortige französische Gesandte sei beauftragt, sich der Stadt aufs Beste anzunehmen.
*) Doch fand man für gut, die auf den Frieden mit Algier geprägten Medaillen sofort einzuziehen und zu verbieten, als von französischer Seite auf das Bedenkliche der Zirkulation einer solchen Medaille hingewiesen wurde. Senatsprot 12. Jan. 1752 j Gaedechens S. 55; Mercure hist. et pol 1752 I. S. 227 f.
Während man sich so in Hamburg allerlei Hoffnungen hingab,*) und Klefeker in Frankreich auf seine Pässe nach Madrid wartete, waren die Vermittler an der Arbeit. Sowohl Frankreich wie der Kaiser konnten nicht umhin, der Stadt zuerst einen kleinen Rüffel zu erteilen. Champeaux teilte dem Senat mit, dass die ersten Depeschen in Paris wenig Wirkung gethan hätten; der Hof habe Bedenken gehabt, sich in eine so delikate Sache zu mischen; namentlich auch weil der Senat dem König die Geheimartikel nicht mitgeteilt habe. Da aber der König „besonders Gefallen hätte durch Vermehrung der Handlung der Stadt Schätze und Reichtümer vergrößern zu helfen,“ so habe er „in Betracht des Bedrucks, worin die Stadt in Ansehung der spanischen Ungnade sich befände“ in den „allerbeweglichsten Ausdrücken“ nach Madrid geschrieben; und der dortige französische Gesandte sei beauftragt, sich der Stadt aufs Beste anzunehmen.
*) Doch fand man für gut, die auf den Frieden mit Algier geprägten Medaillen sofort einzuziehen und zu verbieten, als von französischer Seite auf das Bedenkliche der Zirkulation einer solchen Medaille hingewiesen wurde. Senatsprot 12. Jan. 1752 j Gaedechens S. 55; Mercure hist. et pol 1752 I. S. 227 f.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hansestädte und die Barbaresken
