Noten an die fremden Mächte
Doch glaubte man nicht, sich aller Schritte enthalten zu dürfen. Syndicus Oldenburg legte am 3. Januar 1817 im hamburgischen Senat dar: ein großer Erfolg sei ja nicht davon zu erwarten; bei dem großen Interesse der Börse müsse man aber doch versuchen, was durch Vorstellungen bei den Mächten zu erreichen sei. Als nun gar im Mai 1817 die Nachricht von dem Erscheinen der Barbaresken im Kanal kam, beeilten sich die Städte, das bisher noch Aufgeschobene nachzuholen. Hamburg richtete Noten an Russland, Preussen, Österreich, Dänemark, England, Frankreich, Spanien, Portugal, Schweden und die Niederlande. Ebenso wandte sich Lübeck an eine Reihe der größeren Mächte.
Namentlich in Hamburg empfand die Kaufmannschaft und Reederei den Zustand, der durch die Seeräuberei geschaffen wurde, höchst schmerzlich. Am 7. Juni wandten sich die angesehensten Reeder an die Kommerzdeputierten und empfahlen „schleunigste Anwendung wirksamer Gegenmittel“ gegen die Kreuzzüge insbesondere der Tuneser; auch sie stellten Schritte bei England anheim. Die Kommerzdeputierten übermittelten diese Supplik [demütige Bitte] dem Senat; in der Vorstellung ist von „dem Aufhören unserer Schifffahrt“ die Rede. Wie schon oft vertraten die Deputierten wieder den Standpunkt, dass nur durch direkte Verhandlungen mit den Barbaresken zum Ziel zu kommen sei. Sie teilten nicht die Besorgnis, dass solche Verträge zu viel kosten würden; und wenn sie auch nicht sich dem Bedenken, dass diese Verträge nie von langer Dauer wären, verschlossen, so wiesen sie doch andererseits auf die Erfahrung hin, „dass diese Raubstaaten keine Kriege anfangen, so lange sie ihre Tribute pünktlich erhalten und nicht beleidigt werden, und dass sie überhaupt weit strengere Begriffe vom Völkerrecht haben wie die Seevölker des zivilisierten Europas“ . Die Deputierten erklärten diese etwas gewagt klingende Behauptung näher, indem sie darauf aufmerksam machten, dass nirgends sonst als bei den Raubstaaten das Prinzip „frei Schiff, frei Gut“ gelte. Die Kosten würde Hamburgs Reederei und Assekuranz willig tragen; und „was unsre Vorfahren zur Ausdehnung der hamburgischen Schifffahrt mit Algier auf diese Weise glücklich zu Stande gebracht haben, davon dürfen war den Versuch nicht scheuen, da die Frage davon abhänge, ob wir noch Schiffe unter eigner Flagge werden halten können oder nicht“. Schließlich wiederholten die Kommerzdeputierten ihre schon früher gemachten Vorschläge, die auf die Benutzung niederländischer Konvoyen und Teilnahme an dem spanisch-niederländischen Bündnis hinausliefen.
Namentlich in Hamburg empfand die Kaufmannschaft und Reederei den Zustand, der durch die Seeräuberei geschaffen wurde, höchst schmerzlich. Am 7. Juni wandten sich die angesehensten Reeder an die Kommerzdeputierten und empfahlen „schleunigste Anwendung wirksamer Gegenmittel“ gegen die Kreuzzüge insbesondere der Tuneser; auch sie stellten Schritte bei England anheim. Die Kommerzdeputierten übermittelten diese Supplik [demütige Bitte] dem Senat; in der Vorstellung ist von „dem Aufhören unserer Schifffahrt“ die Rede. Wie schon oft vertraten die Deputierten wieder den Standpunkt, dass nur durch direkte Verhandlungen mit den Barbaresken zum Ziel zu kommen sei. Sie teilten nicht die Besorgnis, dass solche Verträge zu viel kosten würden; und wenn sie auch nicht sich dem Bedenken, dass diese Verträge nie von langer Dauer wären, verschlossen, so wiesen sie doch andererseits auf die Erfahrung hin, „dass diese Raubstaaten keine Kriege anfangen, so lange sie ihre Tribute pünktlich erhalten und nicht beleidigt werden, und dass sie überhaupt weit strengere Begriffe vom Völkerrecht haben wie die Seevölker des zivilisierten Europas“ . Die Deputierten erklärten diese etwas gewagt klingende Behauptung näher, indem sie darauf aufmerksam machten, dass nirgends sonst als bei den Raubstaaten das Prinzip „frei Schiff, frei Gut“ gelte. Die Kosten würde Hamburgs Reederei und Assekuranz willig tragen; und „was unsre Vorfahren zur Ausdehnung der hamburgischen Schifffahrt mit Algier auf diese Weise glücklich zu Stande gebracht haben, davon dürfen war den Versuch nicht scheuen, da die Frage davon abhänge, ob wir noch Schiffe unter eigner Flagge werden halten können oder nicht“. Schließlich wiederholten die Kommerzdeputierten ihre schon früher gemachten Vorschläge, die auf die Benutzung niederländischer Konvoyen und Teilnahme an dem spanisch-niederländischen Bündnis hinausliefen.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hansestädte und die Barbaresken