Nachtrag

Erst während der Drucklegung dieser Schrift ist eine mir bisher entgangene Anregung zu einer friedlichen Einigung mit den Barbaresken bekannt geworden.

Ende Mai 1711 ließ der hamburgische Rat den Kommerzdeputierten, aus deren Akten ich dies mitteile, erklären, dass er auf den Gedanken gekommen sei, ob nicht die Stadt durch englische Vermittlung einen Frieden mit den Raubstaaten erhalten könne. Die Kommerzdeputierten verhehlten ihre Bedenken nicht, rieten aber doch zu einen Versuch; und der Rat verhandelte deshalb mit dem englischen Residenten Wich. Dieser regte im Jahre 1713 persönlich in England die Sache an, starb aber gleich darauf; das Projekt verlief dann im Sande, obwohl die Kommerzdeputierten wiederholt an eine Weiterverfolgung mahnten. Sogar der Abschluss eines Vertrages mit Algier wurde erwogen. Erkundigungen, die auf privatem Wege über Holland in Algier eingezogen wurden, ließen jedoch, namentlich wegen der großen Kosten und Unsicherheit des Vertrages, die Ausführung für untunlich erscheinen; im Frühjahr 1715 ließ man den Plan fallen.



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hansestädte und die Barbaresken