Kundmachung in Hamburg

Ohne Zweifel hat zu der verhältnismäßig schnellen Erledigung des Streites die Rücksicht, die Hamburg auf seine kommerziellen Mitbewerber nehmen musste, viel beigetragen. Wir haben schon oben dargelegt, wie Holland, Altona und Bremen, die natürlichen Konkurrenten des hamburgischen Handels, von einem Bruch Hamburgs mit Spanien nur Gewinn ziehen konnten. Allmählich hatte sich in Hamburg, wie es scheint, die Ansicht befestigt, dass namentlich Holland der fatalen Sache nicht ganz fern stand. „Mittlerweile vermehret sich die Mutmaßung,“ schreibt von der Lith am 23. Februar, „dass die Holländer hinter dieser Sache stecken, indem nicht unbekannt, dass sie schon längst gewünscht und nach Gelegenheit getrachtet haben, die Hamburger aus erwähntem Besitz (dem Handel nach Spanien usw.) zu vertreiben. um den Anteil, das sie bisher daran gehabt, an sich ziehen zu können****)“ etc.

*) Gedruckt bei Bianck, Hamb. Mandatensamml. IV. 1871; französ. Übersetzung im Mercure hist, et pol. a. a. O. S. 319 f.


**) Gedruckt bei Martens, Supplém. an recueil II. 2 Anm.

***)Blanck a. a. O. S. 1883.

****) Wenn aber derselbe v. d. Lith am 15. Dezember 1751 schreibt, dass man in Hamburg geneigt sei, die Sache dem Könige von Preussen in die Schuhe zu schieben, der dabei für seine Emdener Compagnie Vorteile zu erzielen hoffe, und wenn der sächsische Gesandte in Madrid sogar angewiesen wurde, zu untersuchen, ob der Konflikt nicht u. A. auf den „geheimen Insinuationen anderer mit der Cron Spanien kommerzierenden Nationen, auch wohl gar des Königl. Preussischen Hofes“ beruhe: so darf man nicht vergessen, dass es in jener Zeit für Politiker gewisser Richtung gang und gebe war, hinter jedem Ereignis preußische Intrigen zu wittern.



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hansestädte und die Barbaresken