Hamburgs Geschenke-Angebot

Durch Schreiben vom 22. Januar 1802 instruierte also Sieveking Stöcqueler, er möge Colaço schreiben, dass der Senat in dessen Hände die Sache lege; er möge dieselbe eventuell durch ein einmaliges größeres Geschenk ordnen oder über ein jährliches massiges Geschenk eine Vereinbarung treffen; in ersterem Falle solle er über 10 — 2.0000 Piaster oder Pesos duros verfügen, in letzterem für Hamburg allein bis zu 5.000, eventuell für das erste Jahr bis zu 10.000 Pesos. Eigenes Konsulat sei zu vermeiden, Colaço könne die Vertretung überlassen werden; diese Konsulatsbedingung sei conditio sine qua non. Vorläufig beträfen diese Schritte nur Hamburg, übrigens sollte Stöcqueler Colaço daran erinnern, dass mit dem allgemeinen Frieden die hansestädtische Schifffahrt abnehmen werde, und dass, wenn Marokko zu viel fordere, die Städte die Fahrt jenseits des Cap Finisterre aufgeben würden.

Da die Sache als eilig galt, wurde diese Instruktion abgesandt, ehe von Lübeck und Bremen Antwort auf die ihnen in dieser Angelegenheit seitens Hamburgs gemachten Mitteilungen eingetroffen war.


In Lübeck war man zuerst gegen einen Anschluss an die von Hamburg getroffenen Maßregeln. Senator Rodde verhehlte Sieveking*) nicht die Besorgnis, die „gegen einen hiesigen Entschluss zu fortgesetzten Leistungen an Marokko vorherrsche“ . Auch hätte man in Lübeck zu Stöcqueler, der auf keinen Brief antworte, wenig Vertrauen. Als aber neue Meldungen von Rüstungen Marokkos kamen, wurden die Altesten der bürgerlichen Kollegien um ihre Ansicht befragt. Diese erklärten am 2. Februar 1802:

*) Rodde an Sieveking 23. Januar 1802.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hansestädte und die Barbaresken