Hamburgs Fahrt im Mittelmeer

Unterdessen nahm die Schifffahrt der Hansestädte nicht nur nach dem Mittelmeer, sondern selbst nach Cadiz immer mehr ab. Weiter als Lissabon zu gehen, war ein Wagnis; die Meerenge zu passieren, konnte ein Schiff nur unternehmen entweder unter guter Konvoi oder wenn es selbst stark montiert war.*) Auch dann machte oft noch die Assekuranz Schwierigkeiten.

Aber ganz hörte diese Fahrt doch nicht auf. Man wunderte sich in Hamburg selbst darüber; „es sei nicht zu leugnen,“ meinte der Rat im Jahre 1753**) den Oberalten gegenüber, „dass es seither noch Reeder gab, die ungeachtet der gefährlichen Umstände ihre Schiffe in unsichere Gegend gewagt.“ Diese Verwunderung ist weniger ein Ausdruck der Freude als des Bedauerns; denn die Fahrt kostete den öffentlichen Kassen durch die Kosten der Versicherung etc. viel Geld; man unterdrückte selbst nicht den Gedanken, diese Fahrt ganz zu verbieten. Doch dieser fiskalische Gesichtspunkt gewann nie die Oberhand.


*) Admir. Prot. 1755. Nov. 12; 1756 März; Prot. Dep. Com. 1758. Mai 24.

**) Aug. 10.



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hansestädte und die Barbaresken