Hamburg und Holland
Der Bruch Spaniens mit Hamburg konnte somit den Nebenbuhlern der letzteren nur sehr willkommen sein; er war namentlich für Holland sehr viel wichtiger als der Friede Hamburgs mit Algier „Sowohl die Altonaer als Insonderheit die Holländer werden nicht ungern sehen, dass es bei dem von Spanien gegen Hamburg publizierten Kommerzen — und Navigations-Verbot verbleiben möchte, in welchem Falle sie nicht versäumen werden, davon in faveur ihrer Handlung und Schifffahrt dahin zu profitieren.“ So schrieb am 5. Januar 1752 der Resident von der Lith. Und der Neid und die Missgunst der Holländer auf Hamburg, die er des Weiteren erwähnt, blickt auch aus den meisten Schriftstücken hervor, in denen holländische Konsuln damals jenen Konflikt erwähnen. Noch unten werden wir darauf zurückkommen.
Und was hätte schließlich Hamburg der Friede mit Algier genützt, wenn die spanischen Häfen der hamburgischen Flagge verschlossen waren, wenn kein hamburgisches Schiff Cadiz, Malaga, Alicante, Sevilla anlaufen durfte. Ein reichbeladenes, nach Malaga bestimmtes hamburgisches Schiff, in dem sich u. A. für 5.000 Thaler sächsische Canefas und Leinwand befand, wurde gleich nach der Überreichung des spanischen Dekrets von Cuxhaven zurückgerufen und löschte wieder in Hamburg.*) Das war der Anfang; es wäre noch besser gekommen. Die eigene Reederei der Stadt hätte durch den Ausschluss von den spanischen Häfen sicher weit mehr Schaden erlitten als Vorteil durch den freien Verkehr im Mittelmeer; und letzterer war überdies nur gegen Algier gesichert.
Es ist denn auch nie und in keiner Weise in Hamburg daran gedacht worden, gegen einen Bruch mit Spanien den Frieden mit Algier einzutauschen; der Preis wäre zu teuer, der ganze Schritt wahnsinnig gewesen. Das Schreiben, das der Senat so gleich an den König von Spanien richtete,**) enthielt die Versicherung, dass, wenn Hamburg hätte vermuten können, dass es sich durch diesen Frieden die Ungnade des Königs zuziehen würde, dieser Friede nie abgeschlossen worden wäre; er sei lediglich zur Sicherung des Handels zwischen Hamburg und Spanien geschlossen und ohne Munitionslieferung leider nicht erreichbar gewesen. Der Senat bat ferner um Verlängerung des in dem Promemoria angesetzten Termins und stellte einen außerordentlichen Gesandten in Aussicht.
*) d. Lith 24. Novemb,
**) Beilage Nr. II.
Und was hätte schließlich Hamburg der Friede mit Algier genützt, wenn die spanischen Häfen der hamburgischen Flagge verschlossen waren, wenn kein hamburgisches Schiff Cadiz, Malaga, Alicante, Sevilla anlaufen durfte. Ein reichbeladenes, nach Malaga bestimmtes hamburgisches Schiff, in dem sich u. A. für 5.000 Thaler sächsische Canefas und Leinwand befand, wurde gleich nach der Überreichung des spanischen Dekrets von Cuxhaven zurückgerufen und löschte wieder in Hamburg.*) Das war der Anfang; es wäre noch besser gekommen. Die eigene Reederei der Stadt hätte durch den Ausschluss von den spanischen Häfen sicher weit mehr Schaden erlitten als Vorteil durch den freien Verkehr im Mittelmeer; und letzterer war überdies nur gegen Algier gesichert.
Es ist denn auch nie und in keiner Weise in Hamburg daran gedacht worden, gegen einen Bruch mit Spanien den Frieden mit Algier einzutauschen; der Preis wäre zu teuer, der ganze Schritt wahnsinnig gewesen. Das Schreiben, das der Senat so gleich an den König von Spanien richtete,**) enthielt die Versicherung, dass, wenn Hamburg hätte vermuten können, dass es sich durch diesen Frieden die Ungnade des Königs zuziehen würde, dieser Friede nie abgeschlossen worden wäre; er sei lediglich zur Sicherung des Handels zwischen Hamburg und Spanien geschlossen und ohne Munitionslieferung leider nicht erreichbar gewesen. Der Senat bat ferner um Verlängerung des in dem Promemoria angesetzten Termins und stellte einen außerordentlichen Gesandten in Aussicht.
*) d. Lith 24. Novemb,
**) Beilage Nr. II.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hansestädte und die Barbaresken