Furcht vor Schritten Portugals

Es möge hier eingefügt werden, dass man nach dem Schritt Spaniens auch von Portugal Ähnliches befürchtete. So berichtete auch Konsul Bahr in Malaga.*) Ohne Zweifel wäre ein Bruch mit Portugal für Hamburg noch schlimmer gewesen, als der mit Spanien. Andererseits konnte ein Zwist des letzteren mit Hamburg für Portugal nur vorteilhaft sein. Bald kamen auch beruhigende Meldungen **) Offenbar hat Portugal kaum daran gedacht, Hamburg in der Weise entgegenzutreten, wie es Spanien gethan. In Hamburg ist man damals und später den Portugiesen dafür sehr dankbar gewesen.***) —

*) Senatsprot. 12. Nov. 1751; v. d. Lith Nov. 20; vgl. auch Mercure bist, et pol. 1752. I. S. 397 f.


**) V. d. Lith. Dezemb. 11; Stöcqueler in Lissabon Dez. 21: spanischer Seits habe man zwar den Hof zu Lissabon „dahin zu portieren tentiert, mit selbigem gegen uns gemeinschaftlich zu agiren.“; es sei aber keine Ursache, Derartiges zu befürchten. „Es hätte auch die Königin versprochen, mit dem König desfalls zu reden.“ — Ende Juni 1752 berichtete Klefeker aus Madrid, von Portugal sei nichts Widriges zu besorgen.

***) Am 8. Dezember 1755, als im Senat über die Stellungnahme zu dem Lissabonner Erdbeben beraten wurde, heißt es in dem der Admiralität vorzutragenden Beschluss : „Da nun auch vornehmlich Hamburg jeder Zeit des Glückes teilhaftig gewesen, bev Sr. Königl. Portugiesischen Majestät in vorzüglichen Gnaden zu stehen, welches sich denn vor kurzen Jahren bei den entstandenen Misshelligkeiten zwischen der Krone Spanien und dieser guten Stadt merklich gezeigt“ — . Noch am 31. Juli 1781 erinnert Konsul Stöcqueler den Senat an die im Gegensatz zu Spanien freundliche Haltung Portugals.



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hansestädte und die Barbaresken