Die Lieferungen

Die Admiralität beschloss also ausdrücklich, alle nach Algier bestimmten Geschenke mit hamburgischen Schiffen und unter hamburgischer Flagge zu expedieren; sie sollten stark armiert werden, sowohl der Sicherheit wegen als auch „zur Bezeugung der honeurs;“ doch sollten sie nicht, wie der Senat noch besonders bestimmte, zusammen fahren, namentlich um alles Aufsehen zu vermeiden, wie auch aus nautischen Gründen. Der Sendung eine Person zur Begleitung beizugeben, wurde nicht für angemessen erachtet.

In dem Geheimartikel war festgesetzt, dass das erste Geschenk, das Hamburg dem Dey zu machen habe, bestehen solle in:*)


50 eiserne Kanonen von 12 — 150 Pfund, mit ihren Lafetten,

4 gegossene Mörser von 100 — 150 Pfund, mit Lafetten,

4.000 Bomben von 100 und 150 Pfund,

1000 Quintal Pulver,

8.000 Kanonenkugeln von 12-18 Pfund,

50 Schiffsmasten von 45—50 Fuss lang und entsprechender Dicke.

10 Kabeltaue von je 125 Faden Länge,

30 Stück kleinere Taue von derselben Länge,

500 Quintal kleines Tauwerk,

je 1000 Eichenplanken und Tannenplanken,

Außerdem die Juwelen, Bijouterien usw. Die jährliche Leistung war dagegen folgendermaßen festgesetzt:

300 Quintal Pulver,

300 dito Blei,

500 dito leichtes Tauwerk,

100 Balken von 20—24 Fuss, 100 Stück Segeltuch,

10 Masten von 45 — 50 Fuss Länge, die Dicke nach Verhältnisse 10 Kabeltaue, 125 Faden lang, 25 Stück anderes kleineres Tauwerk, 3.000 Kanonenkugeln von. 3—8 Pfd. Wie viel genau wirklich abgegangen ist, steht nicht fest. Als erstes Schiff wurde beladen das „Kleeblatt,“ geführt von Jochim Staats und besetzt mit 24 — 28 Mann und 14 Geschützen; als zweites die „Europa.“ Wir wissen nur, dass das Artillerie-Departement folgende Gegenstände zu dem genannten Zwecke lieferte:

52 Stück Lafetten zu Kanonen, 4 Stück Lafetten zu Mörsern, 1.800 Stück 18 pfundige Kugeln, 1.500 Stück 12 pfundige Kugeln, 1.000 Fass Pulver. Alles zusammen im Wert von 64824 Mark. **)

*) Nach dem Dresd. Archiv, mit dessen Aufzeichnung diejenige im Haag genau übereinstimmt. Der holländische Resident in Hamburg schickte am 5. Nov. 1751 dies Verzeichnis nach Holland mit der Bemerkung, es sei ihm „van goeder hand gecommuniceert.“

**) Gaedechens S. 54 und Ratsprotokoll 1751. Mai 5.



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hansestädte und die Barbaresken