Die Beckengelder und Kollekten

Über die Beckengelder ist nicht viel zu sagen. Vom Jahre 1702-28 incl. brachten sie 113.845 Mark 6 ß. ein, d. h. durchschnittlich 4.216 Mark. Später nahm dieser Ertrag immer mehr ab, obwohl durch von der Kanzel verlesene „Notifikationen“ unablässig auf die Notwendigkeit dieser Beiträge hingewiesen wurde. Zum Teil wurde die Ursache dieser Abnahme darin gefunden, dass man meinte, dass diese Gelder für die Lösung von Sklaven nicht mehr angewendet würden, was allerdings richtig war, da höchst selten noch Matrosen zu Sklaven gemacht worden. Aber die Gelder dienten zur Versicherung gegen Türkengefahr, also im Grunde demselben Zweck. Im Jahre 1780 wurde die „Notifikation“ in dieser Weise verändert. Es heißt nun in dieser Kundgebung: „Diese Fürsorge, welche dem Seemanne die Freiheit, das edelste Gut der Menschen, vor allen Zufallen befestigt, gibt Weibern, gibt Kindern oftmals ihren Ehemann, Vater und Versorger wieder, schafft Mut, befördert den Seedienst, erhält die noch blühende Schifffahrt nach der Westsee und vermehrt den Wohlstand des Kommerzii“ .

Auch die Kollekten mit den Sklavenbüchern nahmen immer mehr ab. Im März 1761 äußerten sich die Kommerzdeputierten dem Rat gegenüber: „die Sklaven-Bücher bringen wenig ein, und Deputati sähen gerne, dass E. E. Kauffmann mit dieser Betteley so viel möglich verschonet bliebe.“



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hansestädte und die Barbaresken