Bedenken betr. Spanien u. Portugal

Wie ersichtlich, lag Hamburg sehr viel daran, über die Ansichten Spaniens und Portugals im Klaren zu sein. Hinsichtlich Portugals wurde der Senat bald beruhigt, indem Stöcqueler am 31. Juli berichtete, dass das Ministerium einem Schritte beistimme, zu dem es selbst das Beispiel gegeben habe, und der Portugal keineswegs schaden könne.

Weniger deutlich ist die Auskunft, die der Resident van der Lepe in Madrid am 6. August einsandte. Wenn er auf die unabhängige Stellung der Hansestädte, die sie, wie jeden andern Staat, zum Abschluss von Verträgen berechtige, hinwies, so war dies nichts als graue Theorie. Übrigens drückte der Resident die Überzeugung aus, dass Spanien nichts gegen einen Vertrag mit Marokko einwenden, offene oder geheime Artikel aber, die Lieferung von Kriegscontrebande und dgl. versprächen, nicht gleichgültig ansehen werde. Sondiert hatte von der Lepe noch nicht. Dagegen hatte Riecke, offenbar ein Mann der raschen Tat, schon Anfang August eine Gelegenheit wahrgenommen und dem Gouverneur von Cadiz, Grafen O’Reilly, wie auch dem Kommandanten der Bai, zwei beim Könige einflussreichen Persönlichkeiten, von der marokkanischen Sache Mitteilung gemacht.


*) Nach Geh. St. A. Berlin. Vgl. kurz auch bei Zimmermann, Preuss. Handelspolitik. S. 114.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hansestädte und die Barbaresken