Ausführung des spanischen Dekrets

Überhaupt war die spanische Regierung in der Ausführung des gegen Hamburg erlassenen Dekrets nicht allzu strenge gewesen. Nach dem Wortlaut des letzteren sollte Poniso „immédiatement“ die Stadt verlassen. Doch bat er seinen Hof um Aufschub.*) Erst am 24. Februar verließ er Hamburg und ging zunächst nach dem Haag.**) —

Sehr gespannt war man natürlich in Hamburg auf Nachrichten aus den spanischen Hafenstädten. Die in diesen ansässigen hamburgischen Konsuln sandten bald beruhigende Berichte. Am 28. Dezember schrieb Konsul Bahr aus Malaga, dass dem hamburgischen Schiffer Cornelius Gissel auf sein Ansuchen gestattet worden sei, die dortigen Landesfrüchte zu verladen; ein anderes von Cadiz am 25. Dezember angekommenes Schiff sei ebenfalls zugelassen worden.***) Etwas später, am 11. Januar, schrieb allerdings Bahr, der Zollverwalter in Malaga habe einem von Hamburg angelangten Schiffer das Löschen verboten. Mehrere hamburgische Schiffe, die in spanischen Häfen nicht mehr angenommen zu werden fürchteten, liefen portugiesische Häfen an.****) In welchem Umfange dies geschehen, wissen wir leider nicht.


Mitte Januar berichtete auch Conti, der hanseatische Agent in Madrid; er hatte dem Minister Carvajal zu verstehen gegeben, dass man die Erteilung des Passes an Klefeker als ein stillschweigendes Zugeständnis ansehe, dass alle Feindseligkeiten aufhörten; Carvajal stimmte dieser Auffassung zu.

*) Buys 16. Novemb.

**) v. d. Lith 23. Febr.; Buys 22. Febr.

***) vgl. Mercure a. a. O. S. 274 f.

****) ebenda S 398.



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hansestädte und die Barbaresken