Algerische Seeräuberei
Hamburgische Schiffe fuhren damals, als Holland im Zwist mit Algier war, mehrfach in jene Gewässer, ohne durch starke Bemannung und Montierung geschützt zu sein. Kaum hatte aber Holland sich 1757 wieder mit Algier versöhnt, als auch schon die Meldung kam, dass mehrere algerische Schiffe westwärts die Strasse passiert hatten, und bald darauf, dass zwei hamburgische Schiffe, eins in der Strasse, das andere auf der Höhe von Lissabon genommen seien.*)
Das schreckte natürlich von weiteren solchen Fahrten noch mehr ab. Weiter als bis nach Lissabon und Setubal gingen nun keine hamburgischen Schiffe mehr.**) Überhaupt war die Schifffahrt nach Spanien damals nur gering; etwa 4 Schiffe wurden jährlich nach Cadiz beladen; erst Anfang der 70er Jahre nahm diese Fahrt zu; es wurden nun 20 und mehr Schiffe jährlich nach Cadiz befrachtet.***)
Gelegentlich wird dann noch einmal ein Projekt, sich Pässe von Algier zu verschaffen, gemacht; so 1770, wo von einigen Juden ein solches Angebot ausging, aber abgewiesen wurde.
In den nächsten Jahrzehnten tritt die Frage der Beziehungen zu Marokko in den Vordergrund des Interesses der Hansestädte; wir werden das unten näher betrachten. Aber vernachlässigt wurde die algerische Frage doch auch nicht.
Um 1780 kam auf verschiedene Weise die Angelegenheit der hansestädtischen Schifffahrt nach dem Mittelmeer in Fluss; und zwar sowohl durch die Anregung in der marokkanischen Angelegenheit als auch durch die Anstellung eines hamburgischen Generalkonsuls in Livorno. Seit langen Jahren hatte Hamburg keinen Konsul in dieser Stadt, die für den Mittelmeerhandel damals mehr bedeutete als heute. Die dort ansässigen Hansestädter hatten inzwischen meist die Dienste des holländischen Konsuls in Anspruch genommen. Der nun zwischen Holland und England entstandene Konflikt wie auch wohl der Gedanke, dass die Bestellung eines eigenen Konsuls in Livorno dem hamburgischen Handel förderlich sein könne, erweckten den Plan, dort wieder ein hamburgisches Konsulat zu errichten
*) Es waren das „Gekrönte Kleeblatt“ (Schiffer Joach. Staats) und die „Einigkeit“ (Reinhold Struckmann); Konsul Steetz in Cadiz an Senat. 23. Aug. 1758.
**) vgl. Busch, Versuch einer Gesch. der hamb. Handl. § 37.
***) Comm. Dep. an Senat 1775 Febr. 10.
Das schreckte natürlich von weiteren solchen Fahrten noch mehr ab. Weiter als bis nach Lissabon und Setubal gingen nun keine hamburgischen Schiffe mehr.**) Überhaupt war die Schifffahrt nach Spanien damals nur gering; etwa 4 Schiffe wurden jährlich nach Cadiz beladen; erst Anfang der 70er Jahre nahm diese Fahrt zu; es wurden nun 20 und mehr Schiffe jährlich nach Cadiz befrachtet.***)
Gelegentlich wird dann noch einmal ein Projekt, sich Pässe von Algier zu verschaffen, gemacht; so 1770, wo von einigen Juden ein solches Angebot ausging, aber abgewiesen wurde.
In den nächsten Jahrzehnten tritt die Frage der Beziehungen zu Marokko in den Vordergrund des Interesses der Hansestädte; wir werden das unten näher betrachten. Aber vernachlässigt wurde die algerische Frage doch auch nicht.
Um 1780 kam auf verschiedene Weise die Angelegenheit der hansestädtischen Schifffahrt nach dem Mittelmeer in Fluss; und zwar sowohl durch die Anregung in der marokkanischen Angelegenheit als auch durch die Anstellung eines hamburgischen Generalkonsuls in Livorno. Seit langen Jahren hatte Hamburg keinen Konsul in dieser Stadt, die für den Mittelmeerhandel damals mehr bedeutete als heute. Die dort ansässigen Hansestädter hatten inzwischen meist die Dienste des holländischen Konsuls in Anspruch genommen. Der nun zwischen Holland und England entstandene Konflikt wie auch wohl der Gedanke, dass die Bestellung eines eigenen Konsuls in Livorno dem hamburgischen Handel förderlich sein könne, erweckten den Plan, dort wieder ein hamburgisches Konsulat zu errichten
*) Es waren das „Gekrönte Kleeblatt“ (Schiffer Joach. Staats) und die „Einigkeit“ (Reinhold Struckmann); Konsul Steetz in Cadiz an Senat. 23. Aug. 1758.
**) vgl. Busch, Versuch einer Gesch. der hamb. Handl. § 37.
***) Comm. Dep. an Senat 1775 Febr. 10.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hansestädte und die Barbaresken