Der Trieb

Der böse Trieb ist wie einer, der unter den Menschen umherläuft, und seine Hand ist geschlossen, und niemand weiß, was in ihr ist. Und er geht zu jedem und fragt: „Was fasse ich wohl in meiner Hand?“ Und jeden dünkt es, als sei das in der Hand, was er zu innerst begehrt. Und alle laufen jenem nach. Und dann öffnet er seine Hand, und es ist nichts darin.

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Man kann Gott mit dem bösen Triebe dienen, wenn man sein Entbrennen und seine begehrende Glut zu Gott lenkt. Und ohne bösen Trieb ist kein vollkommener Dienst.

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Der böse Trieb wandelt sich in dem Gerechten in einen heiligen Engel, ein Wesen der Macht und des Schicksals.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Geschichten des Rabbi Nachman