Indochinesische Gruppe

Für das Studium der Frauenkleidung sind die Gebiete der östlichen weiß-gelben Rassenmischung von besonderer Wichtigkeit, weil wir daselbst neben der Rassenmischung auch die heute noch unter unseren Augen sich vollziehende Mischung der verschiedenen Kleidertrachten beobachten, ältere noch vor kurzem bestehende Formen photographisch festhalten und die neueren in gleicher Weise danebenstellen können.

Daraus lässt sich zunächst beweisen, dass die rein tropische Form in allen diesen Ländern bis vor kurzem die herrschende gewesen ist, und dass sie erst in den letzten Jahrzehnten durch chinesischen und modern europäischen Einfluss sich änderte.


Als bezeichnende Beispiele wählen wir Siam, Birma und Java.

Die altsiamesische, im Volke noch heute viel verbreitete Tracht (Fig. 114) besteht aus dem um die Hüften geschlungenen Tuch und ist rein tropisch. Daneben besteht die Verbindung des Hüfttuchs mit einem scbärpenartig um den Oberkörper geschlagenen Brusttuch, das dem javanischen Slendang entspricht (Fig. 115) und die rechte Schulter sowie die Arme frei lässt.



Fig. 114. Zwei Siamesinnen mit Rock und nacktem Oberkörper. (Sammlung Berliner Anthropologische Gesellschaft.)

Fig. 115. Zwei Siamesinnen mit Rock und Brusttuch.


Dies Tuch wird oft nur lose umgeschlungen, oft auch so, dass es nur eine der Brüste bedeckt, und bildet eigentlich nur eine Vervollständigung der häuslichen Tracht von Fig. 114 für die Straße.

Die hübsche Siamesin auf Fig. 116 trägt außer dem Tuch, das lose über den Schultern hängt, und dem zwischen den Beinen durchgezogenen und aufgesteckten Rock eine kurzärmelige Jacke.

Fig. 116. Siamesin mit gerafftem Rock und Jacke. (Sammlung Driessen.)

Hier sind europäische und chinesische Einflüsse tätig gewesen. Das Durchziehen des Rockes zwischen den Beinen bildet den ersten Übergang zur chinesischen Frauenhose, die in der Tat schon heute von einzelnen Siamesinnen getragen wird. Die kurze Ärmeljacke hat bei diesem Mädchen den Schnitt eines europäischen Unterleibchens; daneben findet sich aber auch die chinesische, an der rechten Schulter geknüpfte Jacke recht häufig, und in den vornehmeren Familien auch Schuhe und Strümpfe.

In Birma hat sich neben der rein tropischen Kleidung eine besondere Form, der Tamein ausgebildet, der viel an den dorischen Peplos erinnert. Außerdem aber macht sich in neuerer Zeit ein starker chinesischer Einfluss geltend, der mit den oben erwähnten Shan seinen Einzug in Birma gehalten hat.

Rein tropisch ist die Kleidung einer Birmanin, die ihr tönernes Gefäß an einer waldumschatteten Quelle füllt (Fig. 117). Im Wasser stehend, ist sie nur mit dem Hüfttuch bekleidet. Dieselbe Tracht ziert die Gruppe einer Birmanin und einer Peguanerin, die an einem Ziehbrunnen Wasser schöpfen (Fig. 118). Bei allen drei besteht die ganze Kleidung aus dem tropischen Rock, dem um die Hüften befestigten Tuche.



Fig. 117. Birmanin an einer Quelle im Negligé. (Phot. M. Ferrars.)

Fig. 118. Zwei Birmaninnen beim Wasserschöpfen. Tropische Kleidung. (Phot. M. Ferrars.)


Diese Form der Kleidung darf wohl als die übliche der birmanischen Frauen angesehen werden, als das Neglige des täglichen Lebens, wie es bei der Arbeit getragen wird.

Im häuslichen Leben, auf der Straße und bei leichterer Arbeit tritt an die Stelle dieses leichtgeschürzten Gewandes der Tamein, die für Birma kennzeichnende Frauentracht.

Der Tamein ist ein leinenes Tuch, zumeist blau oder mit Mustern versehen, das eine länglich viereckige Form hat. Von rechts her um den Körper gelegt, wird der Tamein in der linken Achselhöhle über der Brust geschlossen, die Schultern, die Arme und die Büste freilassend und nach unten bis zum Knöchel herabreichend. Das leichte Gewebe, nur lose über der Brust befestigt, schmiegt sich den Formen des Körpers ziemlich dicht an.

An der linken Seite, an der die Ränder zusammenstoßen, öffnet sich das Gewand und lässt bei jedem Schritte das rechte nackte Bein der Trägerin bis zur Mitte des Oberschenkels sehen. Einer alten Überlieferung zufolge soll eine mit besonders schönen Beinen begabte Prinzessin diese Tracht erfunden haben.

Auf der reizenden, von M. Ferrars aufgenommenen Familiengruppe (Fig. 119), die ein Ehepaar in stolzer Freude über den ersten Schritt ihres Erstgeborenen darstellt, trägt die junge Frau den birmanischen Tamein. Man sieht dieses Kleidungsstück hier von der rechten, geschlossenen Seite.

Fig. 119. Der erste Schritt. Birmanische Familiengruppe. Frau im Tamein. (Phot. M. Ferrars.)

In Fig. 120 ist eine, ebenfalls von M. Ferrars aufgenommene Gruppe von jungen Frauen und Mädchen wiedergegeben, die mit gefüllten Wassergefäßen dem Dorfe zuschreiten. Außer der Bewegung trägt ein leichter Windstoß dazu bei, das dünne Gewand zu verschieben, und man erkennt, wie an der dem Beschauer zugewendeten offenen linken Seite der Tamein einzelne seiner Trägerinnen verräterisch entblößt und — besonders bei der dritten — das gut gebildete Bein sehen lässt.

Fig. 120. Wassertragende Birmaninnen im Tamein. (Phot. M. Ferrars.)

In der zierlicheren und geschmackvolleren Form, in welcher der Tamein von den besseren Ständen getragen wird, tritt er uns bei zwei Damen der Aristokratie (Fig. 121) entgegen.

Fig. 121. Zwei Birmaninnen höheren Stands im Tamein. (Phot. M. Ferrars.)

Hier ist der Tamein durch eine weiche, seidene Binde um die Körpermitte befestigt, darüber legt sich ein spinnwebendünnes Jäckchen von geblümter Seide, das den Namen eines Kleidungsstückes kaum verdient. Die nackten Füße stecken in zierlichen Sandalen. Die linke Hand hält den flatternden Saum des offenen Tameins fest.

Fig. 122 stellt eine junge birmanische Prinzessin in dem kostbaren, an altindische Skulpturen erinnernden Festkleide dar, und an ihrer Seite eine jugendliche Hofdame, die den birmanischen Tamein, durch die dünne Seidenjacke und reichen Schmuck gehoben, in seiner höchsten Vollendung zur Schau trägt. Mit einer graziösen Bewegung hat sie sich in der Weise niedergelassen, dass die offene Seite des Gewandes durch die sitzende Stellung geschlossen ist.

Fig. 122. Hoftracht in Birma. (Phot. M. Ferrars.)

Von dem zunehmenden chinesischen Einfluss auf die birmanische Frauenkleidung zeugen die Bilder Fig. 123 und 124.

Fig. 123 stellt eine junge Unschuld vom Lande dar. Sie trägt den javanischen Sarong, die chinesische, an der rechten Seite geknüpfte Jacke, und das auch in Vorderindien übliche Tuch, das bald als Kopftuch, bald als Umhängetuch verwendet wird. Die Füße stecken in kleinen ledernen Pantoffeln, den Kopf ziert eine weisse Blüte.

Fig. 123. Birmanisches Mädchen in chinesischer Jacke. (Sammlung Kraay.)

Aus kostbaren seidenen Stoffen besteht das gleichfalls durch chinesische Einflüsse modifizierte Kostüm einer Birmanin aus höheren Kreisen (Fig. 124).

Fig. 124. Birmanische Dame in chinesischer Tracht. (Phot. M. Ferrars.)

Man erkennt zwar noch das Bestreben, trotz der gleichmäßigeren, faltigen Bedeckung die zierlichen Formen des schlanken Körpers zur Geltung zu bringen, aber die ursprüngliche Schönheit des eingeborenen, für den schönen Körper der Birmaninnen wie geschaffenen Tameins vermag die chinesische Mischform der Kleidung nicht zu erreichen.

Wie wird sich die Zukunft gestalten? Bisher hat sich keine Birmanin gescheut, die zierlichen Formen ihres meist schöngebauten Körpers zu zeigen oder erraten zu lassen, und weil alle es taten, fiel es nicht auf und keine brauchte sich dessen zu schämen. Wenn aber erst einige anfangen, ihre Körper mehr zu verhüllen, dann erwacht auch bei den anderen ein Gefühl des Ungehörigen bei dem nicht mehr allgemein üblichen Entblößen, und bald wird der angeborene Schönheitssinn dem anerzogenen Sittsamkeitsgefühl weichen müssen. Es ist im allgemeinen sehr viel leichter, die Kleidung in unschöner Weise auszudehnen, als sie in schöner Weise zu vereinfachen.

Bei den Birmanen sind es vorwiegend chinesische Einflüsse, die diese Umkehr zum Unschönen veranlassen, in Java tritt der moderneuropäische Einfluss stärker in den Vordergrund.

Bis vor kurzem bildete der Sarong oder der längere, um die Hüften geschlungene Kain, ein künstlich mit Wachsfarben bemaltes Leinentuch, das einzige Kleidungsstück der javanischen Frauen. Noch heute findet es sich, wie oben bemerkt, als Volkstracht bei der sundanesischen Landbevölkerung im Osten Javas.

Die kunstvolle Bearbeitung der Leinwand mit Wachsfarben, die Kunst des Battik, ist außer in Java auch in einzelnen Gegenden Hinterindiens bekannt*).

Die Leinwand wird an den nicht zu färbenden Stellen mit Wachs überzogen, das aus kleinen kupfernen Trichterchen tropfenweise in geschmolzenem Zustand darauf in kunstvoller Zeichnung übertragen wird. Dann wird das Tuch der Farblösung ausgesetzt, und schließlich das Wachs durch Auskochen in heißem Wasser wieder entfernt. Diese Bearbeitung wiederholt sich so oft, als Farben in dem Muster vorkommen, und zieht sich dadurch oft monatelang hin. Je nach der Sorgfalt der Zeichnung und der Zahl der Farben sind die Preise dieser Handarbeiten verschieden; die kostbarsten Tücher werden oft mit Hunderten von Gulden bezahlt. Der Eingeweihte erkennt an der Wahl der Farben sowie an den Mustern sofort den Ort der Herkunft. Die Soloschen Sarongs z. B., deren ich einige besitze, zeichnen sich aus durch besonders weiche gelbe und goldbraune Töne.



*) Vgl. Roeffaer und Joynbol, Die Battikkunst. 1902.

Aus diesem Stoffe wird der Sarong gemacht, der etwa 1 m breit und 1 m 50 bis 75 lang ist. An der schmalen Seite wird er zuweilen durch eine Naht zu einer weiten Röhre vereinigt, die man in der Weise um die Taille schlingt, dass der reichverzierteste Teil, die sogenannte Kepalla, nach vorn zu liegen kommt. Der Sarong des Mannes reicht bis etwas unter die Knie, der der Frauen bis an die Knöchel.

Das Kain, ein in gleicher Weise bearbeiteter Leinwandstreifen, ist länger und wird nicht genäht, sondern einfach umgeschlungen.

Bei der Frau kommt als weiteres Kleidungsstück, das den Sarong oder den Kain vervollständigt, der Slendang hinzu, ein schmälerer, längerer Streifen aus Leinwand, oft auch aus bunter Seide, der, wie wir dies bereits bei den Batakfrauen sahen, bald als Kopftuch, bald als Schärpe, bald als Lastträger verwendet wird.

Fig. 125 zeigt ein nur mit dem Sarong bekleidetes javanisches Mädchen aus den Fürstenländern. Die Photographie ist etwa im Jahre 1880 aufgenommen, zu welcher Zeit diese Tracht dort noch ziemlich allgemein üblich war. Den helleren, buntgemusterten Slendang trägt das Mädchen lose um die Mitte geschlungen.

Fig. 125. Javanisches Mädchen im Sarong aus den Fürstenländern. 1880.

Gleichfalls nur mit dem Sarong bekleidet ist eine Gruppe von Frauen aus Garoet (Fig. 126), die mit Waschen beschäftigt ist. Die Aufnahme stammt aus dem Jahre 1900, darf aber nicht mehr als ein Beispiel der landesüblichen Straßentracht, wohl dagegen als Negligé oder Arbeitstracht angesehen werden.

Fig. 126. Frauen aus Garoet im Sarong. (Sammlung F. Pruys von der Hoeven.)

Überall, wo die ausgiebiger gekleideten Europäer erscheinen, erwacht allmählich das Bewusstsein der Blöße bei den javanischen Frauen, um so mehr, als sie in den Blicken vieler Männer nicht der selben Unbefangenheit begegnen, mit der sie die Reize ihrer dunklen Körper preisgeben. Darum finden sich in allen dem europäischen Einfluss dauernd ausgesetzten Gegenden zwar auch noch javanische Frauen genug, die nur mit dem Sarong bekleidet sind, sie knüpfen ihn aber nicht mehr um die Körpermitte, sondern über den Brüsten, wie das in Fig. 127 abgebildete Küchenmädchen aus Batavia.

Fig. 127. Javanisches Küchenmädchen im Sarong. Batavia. (Phot. Schnitze.)

Selbst beim Baden wird von javanischen Frauen in belebteren Gegenden der Sarong nicht ausgezogen, wie uns die Gruppe badender Frauen aus Buitenzorg (Fig. 128) lehrt.

Fig. 128. Badende Frauen in Buitenzorg (Java)

Beim Verlassen des Wassers verstehen es die Frauen, mit großer Geschicklichkeit das nasse Gewand sinken zu lassen und ein trockenes über den Kopf zu stülpen, ohne dass der entblößte Körper sichtbar wird.

Eine merkwürdige Zusammenwirkung verschiedenartigster Kultureinflüsse zeigt die zierliche Gestalt einer jungen javanischen Braut (Fig. 129). Auch bei ihr ist der Sarong der jetzigen Sitte entsprechend über die Brust hinaufgeschoben, so dass der halbmondförmige Brautschmuck, der sich früher goldig von der mattgelben Haut des Busens abhob , jetzt auf dem farbigen Tuch ruht. Der seltsame Kopfschmuck erinnert an alte Darstellungen der Hinduskulpturen, die Augenbrauen sind nach mongolischer Idealisierung spitz nach oben und außen verlaufend gemalt und auf der Stirn prangt das gemalte Zeichen der buddhistischen Seelenperle.

Fig. 129. Javanische Braut. (Ethnogr. Museum Rotterdam.)

In der weiteren Europäisierung ist zu der Landestracht die Kabaja getreten, ein Mittelding zwischen chinesischer Jacke und dem Chemiset europäischer Frauen, die meist von heller, sehr dünner Leinwand, zu festlichen Gelegenheiten von Seide oder Samt hergestellt wird; Fig. 130 zeigt ein Mädchen aus Batavia in der dadurch veränderten Tracht und mit dem Slendang als Tragband.

Fig. 130. Javanisches Mädchen im Sarong und Kabaja. (Phot. Schultze.)

Der Sarong und die mit Spitzen besetzte Kabaja bildet über dem dünnen Hemd auch die bevorzugte Kleidung der holländischen Damen in Indien. Dass aber die Javaninnen der größeren Städte die Kabaja nur aus Konvention angenommen haben, beweist das Bild einer kräftig entwickelten javanischen Mutter (Fig. 131), der die Kabaja nur zur Zierde, nicht aber zur Verhüllung ihres ausgiebigen Oberkörpers dient.

Fig. 131. Javanische Mutter im Sarong und Kabaja.

Auch bei dem Mädchen (Fig. 130) sehen wir trotz der Kabaja einen Teil des Oberkörpers entblößt, dessen übrige Teile aber so stark markiert, dass die Verhüllung als Absicht wohl auszuschließen ist.

Im Gegensatz zu dieser durch europäische Einflüsse und nach europäischem Muster eingeführten Mode hat sich das festliche Gewand an den Fürstenhöfen in einer Weise vervollständigt, die mit der indischen Tropentracht übereinstimmt. Wie bereits erwähnt, schreibt die Hofetikette vor, dass bei den Festen des Sultans die Oberkörper entblößt und mit gelber Farbe eingerieben werden.

In den letzten Jahrzehnten ist diese Sitte nur bei den Männern beibehalten worden, die jungen Prinzessinnen dagegen, die Srimpis, welche in feierlichem Tanze auftreten, trugen, als ich sie im Jahre 1890 in Djokja zu sehen Gelegenheit hatte, kurze schwarz-samtene Jäckchen ohne Ärmel, welche die Brüste bedeckten und nur zwischen diesen und der Taille einen Streifen gelb-glänzender Haut sehen ließen, genau so, wie das oben abgebildete Brahminenmädchen (Fig. 112). Die Sriinpis in Solo tragen, wie Fig. 132 zeigt, kein solches Jäckchen, sondern den über dem Busen befestigten Sarong mit dem halbmondförmigen Schmuck darüber.

Fig. 132. Srimpi am Hofe des Sultans von Solo.

Die öffentlichen Tänzerinnen, die Rongengs, welche, wie in Japan die Geishas, auch in die Häuser wohlhabender Leute eingeladen werden, um nach dem Essen zu tanzen und zu singen, traten früher allgemein nur in dem mit einem Gürtel befestigten Sarong auf, den Oberkörper mit dem Slendang verhüllt, der während des Tanzens abgenommen wurde. Im Jahre 1890 habe ich noch einige derartige Tänze im Inneren Javas gesehen und wie ich höre, sollen sie auch heutzutage noch hie und da in dem althergebrachten Kostüm aufgeführt werden.

Eine Gruppe, die im Jahre 1880 aufgenommen ist, stellt fünf Rongengs mit ihren reichgebattikten Sarongs in der Tanzpause dar (Fig. 133). Die zweite von rechts hält mit der rechten Hand den lose auf der Schulter ruhenden Slendang fest, den die anderen vier Tänzerinnen abgelegt haben.

Fig. 133. Rongengs. Öffentliche Tänzerinnen. 1880. (Sammlung F. Pruys von der Hoeven.)

Die heutige etwas phantastische Tracht zeigt eine Rongeng aus Djokja (Fig. 134). Der Oberkörper ist mit einem nicht gerade sehr geschmackvollen, unter den Armen abschneidenden, samtenen Leibchen umhüllt, den Slendang hält sie lose mit den Fingerspitzen, um den Tanz zu beginnen.

Fig. 134. Rongeng. Öffentliche Tänzerin. 1890.

Fig. 135 endlich zeigt ein Mädchen javanisch -chinesischer Mischung, die außer dem Sarong eine weite seidene Ärmeljacke aus Seide trägt, welche zwischen Kabaja und der chinesischen Jackenform die Mitte hält. Neben dieser finden sich aber bei chinesisch-javanischen Mischlingen recht häufig auch rein chinesische Jacken mit dem charakteristischen Schluss auf der rechten Schulter und den weiten Falten, die den Oberkörper verhüllen, in Verbindung mit dem Sarong. Bei strenger chinesisch fühlenden gelb-weißen Familien habe ich zu wiederholten Malen sogar auch die weite, weibliche seidene Hose angetroffen.

Fig. 135. Javanisch-chinesische Nonna. (Sammlung Kraay.)

Wie aus dem vorstehenden ersichtlich, lassen sich die steten Wandlungen in der Tracht dieser Mischrassen auf den wechselnden Einfluss der ursprünglichen Hauptrassen zurückführen und wie die Mischrasse selbst, nimmt auch deren Kleidung im Laufe der Zeiten einen mehr und mehr selbständigen Charakter an.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Frauenkleidung und ihre natürliche Entwicklung
114. Zwei Siamesinnen mit Rock und nacktem Oberkörper

114. Zwei Siamesinnen mit Rock und nacktem Oberkörper

115. Zwei Siamesinnen mit Rock und Brusttuch

115. Zwei Siamesinnen mit Rock und Brusttuch

116. Siamesin mit gerafftem Rock und Jacke

116. Siamesin mit gerafftem Rock und Jacke

117. Birmanin an einer Quelle im Neglige

117. Birmanin an einer Quelle im Neglige

118. Zwei Birmaninnen beim Wasserschöpfen. Tropische Kleidung

118. Zwei Birmaninnen beim Wasserschöpfen. Tropische Kleidung

119. Der erste Schritt. Familiengruppe. Frau im Tamein

119. Der erste Schritt. Familiengruppe. Frau im Tamein

120. Wassertragende Birmaninnen im Tamein

120. Wassertragende Birmaninnen im Tamein

121. Zwei Birmaninnen höheren Stands im Tamein

121. Zwei Birmaninnen höheren Stands im Tamein

122. Hoftracht in Birma

122. Hoftracht in Birma

123. Birmanisches Mädchen in chinesischer Jacke

123. Birmanisches Mädchen in chinesischer Jacke

124. Birmanische Dame in chinesischer Tracht

124. Birmanische Dame in chinesischer Tracht

125. Javanisches Mädchen im Sarong aus den Fürstenländern. 1880

125. Javanisches Mädchen im Sarong aus den Fürstenländern. 1880

126. Frauen aus Garoet im Sarong

126. Frauen aus Garoet im Sarong

127. Javanisches Küchenmädchen im Sarong. Batavia

127. Javanisches Küchenmädchen im Sarong. Batavia

128. Badende Frauen aus Buitenzorg

128. Badende Frauen aus Buitenzorg

129. Javanische Braut

129. Javanische Braut

130. Javanisches Mädchen im Sarong und Kabaja

130. Javanisches Mädchen im Sarong und Kabaja

131. Javanische Mutter im Sarong und Kabaja

131. Javanische Mutter im Sarong und Kabaja

132. Srimpi am Hofe des Sultans von Solo

132. Srimpi am Hofe des Sultans von Solo

133. Rongengs. Öffentliche Tänzerinnen. 1880

133. Rongengs. Öffentliche Tänzerinnen. 1880

134. Rongengs. Öffentliche Tänzerin. 1890

134. Rongengs. Öffentliche Tänzerin. 1890

135. Javanisch-chinesische Nonna

135. Javanisch-chinesische Nonna

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