Vorversuche
Man kannte schon im Altertum die farbenerzeugende und farbenzerstörende Kraft des Sonnenlichtes (Bildung von Pflanzenfarben, Ausbleichen von Malerfarben) und auch schon in früher Zeit, wenn auch wahrscheinlich noch nicht im Altertum, die schwärzende Wirkung des Silbernitrats (Höllenstein) im Lichte, überhaupt mancherlei chemische Lichtwirkungen auf anorganische und organische Körper; aber zielbewusst stellte die ersten Fotografischen Versuche, mit Hilfe des Lichtes ein Bild einfachster Art entstehen zu lassen, der Hallenser Arzt Johann Heinrich Schulze (1687 bis 1744) an, indem er Schablonenausschnitte auf einer weißen Mischung aus Kreide und Silbernitrat durch Lichtwirkung dunkel zur Abbildung brachte und als erster die Lichtempfindlichkeit der Silbersalze zur Schaffung eines nicht fixierbaren, also vergänglichen Bildes benutzte, das durch Aufschütteln der Kreide-Silbersalzmischung wieder verschwand.
Die fotografisch bedeutungsvolle Tatsache, dass sich Silbersalze in violettem und blauen Licht schnell, in anders gefärbten Lichtstrahlen nur langsam verändern, fanden der schwedische Chemiker Karl Wilhelm Scheele (1742—1786) und der Genfer Prediger und Bibliothekar Jean Senebier (1742—1809); die rote Dunkelkammerbeleuchtung macht von dieser Eigenschaft der Silbersalze Gebrauch. Der englische Töpfer Thomas Wedgwood (1771—1805) brachte auf silbernitrathaltigem Papier im Jahre 1802 durchsichtige und durchscheinende Gegenstände durch reine Kopierwirkung zur Abbildung, war jedoch nicht imstande, diese Bilder lichtbeständig zu machen, zu fixieren. In dieser „kameralosen“ Fotografischen Betätigung hatte er zahlreiche Nachahmer, die sich später alle zum Wort meldeten, um als Vor- oder Miterfinder gewertet zu werden.
Abb. 10 Vor dem Spiegel, Aktfotografie aus dem Jahre 1855 von Heinrich Graf, Berlin, Sammlung Professor Erich Stenger, Berlin
Das heute fast ausschließlich verwendete Lösungsmittel für Halogensilber, das Natriumthiosulfat (Fixiernatron), entdeckte im Jahre 1819 der englische Privatgelehrte und Astronom John Hersehel (1792—1871).
Arbeiten, das in der Camera obscura (deren Erfindung meist dem Italiener Johannes Baptista Porta [1538—1615] zugeschrieben wird, trotzdem sich schon früher, wie bei Leonardo da Vinci [1452—1519] und anderen, entsprechende Schilderungen finden) entstehende optische Bild chemisch festzuhalten, wurden nur von wenigen Forschern in Angriff genommen, die tastend vorgingen, da die Chemie jener Zeit noch nicht imstande war, erfolgversprechende theoretische Unterlagen zu liefern. Aus der „Camera obscura“ entstand der Fotografische Apparat, die „Kamera“, und es vergingen noch etwa 100 Jahre seit den primitiven Versuchen des deutschen Arztes Schulze, bis die Schaffung des ersten Fotografischen Bildes in unserem Sinne gelang.
Die fotografisch bedeutungsvolle Tatsache, dass sich Silbersalze in violettem und blauen Licht schnell, in anders gefärbten Lichtstrahlen nur langsam verändern, fanden der schwedische Chemiker Karl Wilhelm Scheele (1742—1786) und der Genfer Prediger und Bibliothekar Jean Senebier (1742—1809); die rote Dunkelkammerbeleuchtung macht von dieser Eigenschaft der Silbersalze Gebrauch. Der englische Töpfer Thomas Wedgwood (1771—1805) brachte auf silbernitrathaltigem Papier im Jahre 1802 durchsichtige und durchscheinende Gegenstände durch reine Kopierwirkung zur Abbildung, war jedoch nicht imstande, diese Bilder lichtbeständig zu machen, zu fixieren. In dieser „kameralosen“ Fotografischen Betätigung hatte er zahlreiche Nachahmer, die sich später alle zum Wort meldeten, um als Vor- oder Miterfinder gewertet zu werden.
Abb. 10 Vor dem Spiegel, Aktfotografie aus dem Jahre 1855 von Heinrich Graf, Berlin, Sammlung Professor Erich Stenger, Berlin
Das heute fast ausschließlich verwendete Lösungsmittel für Halogensilber, das Natriumthiosulfat (Fixiernatron), entdeckte im Jahre 1819 der englische Privatgelehrte und Astronom John Hersehel (1792—1871).
Arbeiten, das in der Camera obscura (deren Erfindung meist dem Italiener Johannes Baptista Porta [1538—1615] zugeschrieben wird, trotzdem sich schon früher, wie bei Leonardo da Vinci [1452—1519] und anderen, entsprechende Schilderungen finden) entstehende optische Bild chemisch festzuhalten, wurden nur von wenigen Forschern in Angriff genommen, die tastend vorgingen, da die Chemie jener Zeit noch nicht imstande war, erfolgversprechende theoretische Unterlagen zu liefern. Aus der „Camera obscura“ entstand der Fotografische Apparat, die „Kamera“, und es vergingen noch etwa 100 Jahre seit den primitiven Versuchen des deutschen Arztes Schulze, bis die Schaffung des ersten Fotografischen Bildes in unserem Sinne gelang.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Erotik in der Fotografie
Erotik 010 Vor dem Spiegel, Aktfotografie aus dem Jahre 1855 von Heinrich Graf, Berlin, Sammlung Professor Erich Stenger, Berlin
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