Perlenfischerei

Eine wichtige Einnahmequelle ist die Perlenfischerei im persischen Golf, die jährlich 21 — 24 Millionen Rubel einbringt. Sie findet in den Sommermonaten an der Küste der Bahreininseln, die sich im Besitz der Engländer befinden, bis zur Insel Ras-el-Kuh statt. Viele persische Küstenbewohner beschäftigen sich mit diesem Erwerbszweige; sie arbeiten vom Aufgange bis zum Untergange der Sonne und tauchen oft bis zu einer Tiefe von 30 m. Sie bleiben durchschnittlich 3, manche auch 5 Minuten unter Wasser, indem sie die Ohren verkleben und in die Nase eine Röhre aus Horn stecken. Haben sie einige Jahre so gearbeitet, verlieren sie das Gehör, kommen von Kräften und der Körper bedeckt sich mit Geschwüren. Die Perlenfischer werden oft durch Seeräuber gefährdet, die sich nicht nur damit begnügen, ihnen die Perlen abzunehmen, sondern auch sie häufig ermorden. Um den Räubereien ein Ende zu machen, schickt der Scheich der Bahreininseln zum Schutze der Perlenfischer armierte Schiffe ab, und als Entgelt erhalt er von jedem Fang 1 — 10 Perlenmuscheln. Große Perlen werden selten gefunden, und nur an den tiefsten Stellen. Die Perlen werden, bevor sie auf den Markt kommen, nach ihrer Größe, Form und Farbe sortiert und aufgereiht. Die Europäer ziehen die weißen den gelben Perlen vor, während die Inder die letzteren mehr schätzen, so dass diese fast allein nach Indien gehen. Die persischen Perlen gelten als besser als die bei Ceylon gefundenen, die nicht sehr fest sind, sich schälen und ihre Farbe schnell verlieren.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Beziehungen Russlands zu Persien / Iran