Mineralien / Rohstoffe

An Mineralien ist Persien [Iran] sehr reich: es kommen hier ausgedehnte Kupfer-, Steinkohlen-, Blei- und Eisenlager vor. Steinkohlen sind erst spät gefunden; man fangt aber schon an, sie auszubeuten. Die Arbeiten stehen unter der Leitung des Finanzministeriums, das aber sie wenig gefordert hat. Sie wurden in ganz primitiver Weise, ohne jede neuere technische Vervollkommnung ausgeführt. Die Schächte und alle Vorrichtungen zur Ausbeute waren so schlecht angelegt, dass beständig Brände und Einstürze vorkamen, so dass die. Arbeiter, welche überhaupt zu dieser Arbeit geringe Neigung haben, sie aufgaben. Diese Umstände veranlassten den Schah, Änderungen eintreten zu lassen und im Jahre 1889 den Bergbau der Kaiserlichen Bank zu unterstellen. Letztere war in demselben Jahre vom Baron Reuter errichtet, welcher nunmehr das Monopol erhielt, die Mineralreichtümer, deren Bearbeitung bis dahin nicht in Angriff genommen war, wo also noch keine Gruben bestanden, auszubeuten. Nach einem Jahre wurde aber von der Kaiserlichen Bank der Gesellschaft „Bank Mining Rights Corporation Society“ die bezügliche Konzession überlassen.

Die Gesellschaft hatte große Pläne: sie begann die Arbeiten gleichzeitig an verschiedenen Stellen, ohne ihre vorhandenen Mittel, die weniger als eine Million Pfund Sterling betrugen, in Rechnung zu ziehen und ohne die Verhältnisse des Landes genau zu kennen. Schon im Jahre 1893 war die Gesellschaft dem Bankrott nahe und hielt es für das beste, die angefangenen Arbeiten in Teilen zu verkaufen. Trotz dieses Misserfolgs waren die von der Gesellschaft erzielten Ergebnisse sehr wichtig, da dadurch der Beweis geliefert war, dass außerordentliche Mineralreichtümer in Persien vorhanden sind.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Beziehungen Russlands zu Persien / Iran