Der Regierungspräsident von Schön über das ostpreußische National- Kavallerieregiment.

In welchem hohen Grade man damals in Preußen der Idee der Selbständigkeit und der Tapferkeit lebte, geht daraus hervor, daß, obgleich das Land durch zwei Kriege verheert war, es ohne allen Zwang doch nicht an Mitteln fehlte, unsere Landwehr wenigstens mit dem Notwendigsten auszurüsten. Ein Gutsbesitzer, der früher Militär gewesen war (von Lehndorff), fasste den Entschluss, aus Freiwilligen, welche sich selbst equipierten, ein National-Kavallerie-Regiment zu errichten. Mehrere seiner Freunde stellten ihm vor, daß neben den Scharnhorst’schen Freiwilligen und neben der Landwehr sein Vorhaben nicht gelingen könne. Er baute aber fest darauf, ein Regiment von ausschließlich Preußen aus dem gebildeten Stande errichten zu können, und der brave Mann, fortwährend an nichts denkend, als an sein National-Kavallerie-Regiment, und unbedingt nichts wollend, als die Errichtung dieses Regiments, obgleich ihm selbst keine Geldmittel dazu zu Gebote standen, führte sein Vorhaben brillant aus. So sind Ideen allmächtig.

(Aus den Papieren des Ministers von Schöne)



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Befreiung 1813 - 1814 - 1815. Teil 3