Die Befreiung 1813 - 1814 - 1815. Teil 3

Urkunden Berichte Briefe mit geschichtlichen Verbindungen von Tim Klein
Autor: Wilhelm Langewiesche-Brandt, Erscheinungsjahr: 1913
Themenbereiche
Die Erhebung Ostpreußens.

Die Tat Yorcks schien keine Folgen zu haben. Da ging Yorck noch einen Schritt weiter, erschien am 8. Januar in Königsberg, übernahm das Oberkommando über die Provinz Ostpreußen und forderte auch den General Bülow auf, gegen die Elde und Oder aufzubrechen. Ohne den König aber oder gar gegen ihn noch weiterzugehen, fiel ihm schwer. Da kam am 22. Januar 1813 der Freiherr vom Stein nach Königsberg, ausgestattet mit einer Generalvollmacht des Zaren Alexander I., die Kräfte der Provinz für den künftigen Widerstand gegen Napoleon zu organisieren. Stein machte der Ratlosigkeit ein Ende, er behandelte das Land als mit Rußland verbandet, öffnete die Häfen, hob die Kontinentalsperre auf und leitete die Volksbewaffnung ein. Hier in Ostpreußen wurde zuerst die offene Sprache der Wahrheit und der Freiheit geredet. Ein ausgeschriebener Landtag beschloß das von dem obersten Clausewitz, dem Lieblingsschüler Scharnhorsts, entworfene und von Yorck vorgelegte Landwehrgesetz. Ostpreußen allein stellte 13.000 Mann Reserve, 20.000 Mann Landwehr, ein National-Kavallerieregiment und 700 Freiwillige als Offiziersstamm. Ernst Moritz Arndt schrieb im Aufträge Steins seine zündende Schrift: „Was bedeutet Landwehr und Landsturm“ Ein Wille beherrschte die ganze Provinz. Das letzte irdische Gut und das Leben selbst herzugeben für die Befreiung. Alles geschah noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch den König.