Der Held von Tauroggen: Yorck von Wartenburg.

Hans David Ludwig Graf Yorck von Wartenburg, geb. 1759, aus dem kassubischen Kleinadel (Jarcken), Sohn eines preußischen Offiziers. Er wird schon im zweiten Dienstjahr als Leutnant kassiert, weil er von einem Vorgesetzten, der im Krieg nicht ganz reine Hände behalten, geäußert: ,,Das ist ja gestohlen.“ Friedrich der Große durchstrich das jenen Vorgesetzten verdammende Urteil und schrieb an den Rand. ,,Geplündert ist nicht gestohlen, der Yorck kann sich zum Teufel scheren!“ Yorck nahm Dienste bei dem Regiment von Meuron der holländisch-ostindischen Handelskompagnie, die bei Frankreich gegen England Schutz suchte. Auf Ceylon kämpfte Yorck unter den Augen des größten französischen Admirals Suffren. 1785 trat er wieder ins preußische Heer. 1806 zeichnet er sich beim Elbübergang des Herzogs von Weimar aus. Auf dem Rückzug Blüchers gegen Lübeck fällt er schwer verwundet in französische Gefangenschaft. Im Feldzug 1812 führt er als zweiter, dann als erster Kommandant das preußische Hilfsheer unter dem Marschall Macdonald. Mit der sog. Konvention von Tauroggen rettet er das preußische Heer und gibt damit den Anstoß zur Befreiung. Er kämpft in den Feldzügen von 1813 bei Großgörschen (2. Mai) und Bautzen (20./21. Mai), an der Katzbach (26. August), bei Wartenburg (3. Oktober ), bei Möckern (16. Oktober), 1814 bei Montmirail (11. Februar), bei Laon (9./10. März) und hat an diesen Schlachten oft den entscheidenden Anteil, wenn auch meistens im Zerwürfnis mit Blücher und Gneisenau. An dem Feldzug 1815 nahm er, tief gekränkt, nicht teil und forderte seinen Abschied. ,,Scharf wie gehacktes Eisen“, war er von den Truppen und Offizieren gefürchtet, aber wegen seiner Fürsorge für ihr Wohl hingen sie ihm doch an. Er starb, nachdem er zehn Kinder verloren, in Einsamkeit am 4. Oktober 1830.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Befreiung 1813 - 1814 - 1815. Teil 2