Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck
Band II - Petrikirche. Marienkirche. Heil.-Geist-Hospital.
Autor: Bearbeitet von Bezirksbauinspektor Dr. F. Hirsch, Stadtbaurat G. Schaumann und Dr. F. Bruns. Herausgegeben von der Baudeputation und dem Amt für Denkmalpflege, Erscheinungsjahr: 1906
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Themenbereiche
Enthaltene Themen: Lübeck, Hansestadt,
Die Inventarisation der lübeckischen Bau- und Kunstdenkmäler, von der wir hiermit den zweiten Band der Öffentlichkeit übergeben, wird im ganzen drei Bände umfassen. Während der vorliegende Band die Petrikirche, die Marienkirche und das Heiligen-Geist-Hospital enthält, sollen im ersten Band außer einer allgemeinen Baugeschichte der Stadt mit ihren Befestigungen das Rathaus und die Domkirche, im dritten Bande die übrigen Kirchen, die Klöster, Privatgebäude und schließlich die Denkmäler des Landgebietes behandelt werden.
Wenn wir die Veröffentlichung nicht mit dem ersten Bande begonnen haben, so leitete uns dabei hauptsächlich die Erwägung, dass die eingehende Bearbeitung der einzelnen Denkmäler Ergebnisse zeitigen könnte, die für die allgemeine Baugeschichte der Stadt von Bedeutung sein möchten, dass wir gewissermaßen erst die einzelnen Bausteine sammeln und zurichten müssten, um aus ihnen am Schlüsse den Gesamtbau zu errichten.
Die Geschichte der Lübecker Denkmäler ist zwar durch die Forschungen zahlreicher einheimischer Gelehrter, unter denen Jakob von Melle († 1743), C. J. Milde († 1875), W. Brehmer († 1905), Th. Hach und P. Hasse an erster Stelle genannt werden müssen, bis zu einem Grade aufgeklärt, der es ermöglichen würde, die Aufgabe der Inventarisation auf das Zusammenfassen der bisherigen Ergebnisse zu beschränken und auf eigene Untersuchung zu verzichten. In Hinblick indessen auf die neueren Inventarisationen anderer Staaten, die meist mit erschöpfender Gründlichkeit die Geschichte der Denkmäler behandeln, glaubten die Verfasser in dieser Richtung ihre Aufgabe um so weniger einschränken zu sollen, als ein Teil der Denkmäler eine wissenschaftliche Bearbeitung überhaupt noch nicht erfahren hat und sie daher schon aus diesem Grunde gezwungen waren, den Quellen nachzugehen und die Denkmäler selbst eingehend zu untersuchen. Dazu kam die Erwägung, dass ein für die Kunstgeschichte des deutschen und außerdeutschen Nordens so bedeutendes und andererseits in sich abgeschlossenes Kunstgebiet wie das der Stadt Lübeck nicht leicht zu eingehend bearbeitet werden kann, wenn die Arbeit für die vergleichende Kunstforschung von Wert sein soll, und schließlich hatten die Verfasser auch auf das Interesse Rücksicht zu nehmen, das in Lübeck nicht nur der Gelehrte, sondern jeder Bürger den Werken der Väter und ihrer Geschichte entgegenbringt.
Es liegt auf der Hand, dass bei dieser Auffassung der Aufgabe die Arbeit nur schrittweise gefördert werden konnte, zumal die Bearbeiter sich der Aufgabe zum Teil nur nebenamtlich widmen konnten. Zwar fanden die Bearbeiter dieses Bandes eine unter der Oberleitung des früheren Baudirektors, jetzigen Oberbaurats Schwiening in München, von dem Regierungsbaumeister Max Grube verfasste kurze Beschreibung der Denkmäler mit einer Reihe von zeichnerischen Aufnahmen vor, von denen einige in diesem Bande wiedergegeben sind, aber hiermit war nur erst eine Grundlage geschaffen, auf der sich die vorliegenden Bearbeitungen als durchaus selbständige Arbeiten aufbauen. Während der Baudirektor Schaumann, zurzeit Stadtbaurat in Frankfurt a. M., mit der Bearbeitung des Heiligen-Geist-Hospitals und anderer Bauwerke beschäftigt war, wurde auf seinen Antrag dem Regierungsbaumeister Dr. Fritz Hirsch, zurzeit Bezirksbauinspektor in Bruchsal, die Bearbeitung der Petrikirche übertragen. Nach dessen Austritt aus dem lübeckischen Staatsdienste trat an seine Stelle Herr Dr. phil. F. Bruns, mit dem der Baudirektor Schaumann zunächst die Marienkirche in der Weise bearbeitete, dass ersterer das urkundliche Material sammelte und die Denkmäler in der Kirche beschrieb, während dem letzteren die Bearbeitung des Bauwerkes und seiner Baugeschichte oblag. Auch für das Heiligen-Geist-Hospital hat Herr Dr. Bruns durch Forschungen im Staatsarchiv schätzenswerte Beiträge geliefert.
Die Drucklegung des vorliegenden Bandes wurde durch Rat- und Bürgerbeschluss vom 23. März 1904 ermöglicht. Der Druck wurde der Firma H. G. Rahtgens zu Lübeck übertragen. Was die Abbildungen betrifft, so sind die zeichnerischen Aufnahmen alle für den vorliegenden Zweck besonders gefertigt. Die der Petrikirche sind eigenhändige Arbeiten des Herrn Dr. Hirsch, während die übrigen Zeichnungen, abgesehen von einigen Blättern des Regierungsbaumeisters Grube, von verschiedenen Architekten des Stadtbauamtes angefertigt sind.
Die photographischen Aufnahmen lagen in den Händen der Kunstanstalt von Johannes Nöhring, die auch die dem Bande eingehefteten Lichtdrucke geliefert hat.
Lübeck, im Dezember 1905.
Die Baudeputation der
Freien und Hansestadt Lübeck.
Wenn wir die Veröffentlichung nicht mit dem ersten Bande begonnen haben, so leitete uns dabei hauptsächlich die Erwägung, dass die eingehende Bearbeitung der einzelnen Denkmäler Ergebnisse zeitigen könnte, die für die allgemeine Baugeschichte der Stadt von Bedeutung sein möchten, dass wir gewissermaßen erst die einzelnen Bausteine sammeln und zurichten müssten, um aus ihnen am Schlüsse den Gesamtbau zu errichten.
Die Geschichte der Lübecker Denkmäler ist zwar durch die Forschungen zahlreicher einheimischer Gelehrter, unter denen Jakob von Melle († 1743), C. J. Milde († 1875), W. Brehmer († 1905), Th. Hach und P. Hasse an erster Stelle genannt werden müssen, bis zu einem Grade aufgeklärt, der es ermöglichen würde, die Aufgabe der Inventarisation auf das Zusammenfassen der bisherigen Ergebnisse zu beschränken und auf eigene Untersuchung zu verzichten. In Hinblick indessen auf die neueren Inventarisationen anderer Staaten, die meist mit erschöpfender Gründlichkeit die Geschichte der Denkmäler behandeln, glaubten die Verfasser in dieser Richtung ihre Aufgabe um so weniger einschränken zu sollen, als ein Teil der Denkmäler eine wissenschaftliche Bearbeitung überhaupt noch nicht erfahren hat und sie daher schon aus diesem Grunde gezwungen waren, den Quellen nachzugehen und die Denkmäler selbst eingehend zu untersuchen. Dazu kam die Erwägung, dass ein für die Kunstgeschichte des deutschen und außerdeutschen Nordens so bedeutendes und andererseits in sich abgeschlossenes Kunstgebiet wie das der Stadt Lübeck nicht leicht zu eingehend bearbeitet werden kann, wenn die Arbeit für die vergleichende Kunstforschung von Wert sein soll, und schließlich hatten die Verfasser auch auf das Interesse Rücksicht zu nehmen, das in Lübeck nicht nur der Gelehrte, sondern jeder Bürger den Werken der Väter und ihrer Geschichte entgegenbringt.
Es liegt auf der Hand, dass bei dieser Auffassung der Aufgabe die Arbeit nur schrittweise gefördert werden konnte, zumal die Bearbeiter sich der Aufgabe zum Teil nur nebenamtlich widmen konnten. Zwar fanden die Bearbeiter dieses Bandes eine unter der Oberleitung des früheren Baudirektors, jetzigen Oberbaurats Schwiening in München, von dem Regierungsbaumeister Max Grube verfasste kurze Beschreibung der Denkmäler mit einer Reihe von zeichnerischen Aufnahmen vor, von denen einige in diesem Bande wiedergegeben sind, aber hiermit war nur erst eine Grundlage geschaffen, auf der sich die vorliegenden Bearbeitungen als durchaus selbständige Arbeiten aufbauen. Während der Baudirektor Schaumann, zurzeit Stadtbaurat in Frankfurt a. M., mit der Bearbeitung des Heiligen-Geist-Hospitals und anderer Bauwerke beschäftigt war, wurde auf seinen Antrag dem Regierungsbaumeister Dr. Fritz Hirsch, zurzeit Bezirksbauinspektor in Bruchsal, die Bearbeitung der Petrikirche übertragen. Nach dessen Austritt aus dem lübeckischen Staatsdienste trat an seine Stelle Herr Dr. phil. F. Bruns, mit dem der Baudirektor Schaumann zunächst die Marienkirche in der Weise bearbeitete, dass ersterer das urkundliche Material sammelte und die Denkmäler in der Kirche beschrieb, während dem letzteren die Bearbeitung des Bauwerkes und seiner Baugeschichte oblag. Auch für das Heiligen-Geist-Hospital hat Herr Dr. Bruns durch Forschungen im Staatsarchiv schätzenswerte Beiträge geliefert.
Die Drucklegung des vorliegenden Bandes wurde durch Rat- und Bürgerbeschluss vom 23. März 1904 ermöglicht. Der Druck wurde der Firma H. G. Rahtgens zu Lübeck übertragen. Was die Abbildungen betrifft, so sind die zeichnerischen Aufnahmen alle für den vorliegenden Zweck besonders gefertigt. Die der Petrikirche sind eigenhändige Arbeiten des Herrn Dr. Hirsch, während die übrigen Zeichnungen, abgesehen von einigen Blättern des Regierungsbaumeisters Grube, von verschiedenen Architekten des Stadtbauamtes angefertigt sind.
Die photographischen Aufnahmen lagen in den Händen der Kunstanstalt von Johannes Nöhring, die auch die dem Bande eingehefteten Lichtdrucke geliefert hat.
Lübeck, im Dezember 1905.
Die Baudeputation der
Freien und Hansestadt Lübeck.