Kaltwasseranstalten

Mecklenburg ist das Land, wo Rausse (Forstpraktikant Francke von Lehsen) seine ersten Triumphe feierte; es entstanden derartige Anstalten zu Stuer bei Plau, in Lehsen bei Wittenberg, und in Rostock. Wie überhaupt die ersten Kaltwasseranstalten, so standen auch diese unter der Leitung von Laien. Seit einigen Jahren jedoch dürfen sie nur unter Aufsicht eines Arztes gebraucht werden. Die Anstalt zu Rostock liegt dicht an der Warnow, und bezieht ihr Wasser aus derselben. Die Warnow fließt langsam von ihrem Ursprung an durch Wiesen und Torfmoore, und hat zu Rostock eine ganz braune Farbe angenommen. Ich weiß nicht, ob daher dieses Torfwasser besondere Eigenschaften hat, da man in neuerer Zeit ja allerlei Substanzen im Torf entdeckt hat, wie Paraffin und Ameisensäure u. dgl. Sollte daher die Anstalt Gewicht darauf legen, so verweise ich sie auf eine seltne Schrift: Wolff, de natura aquae uliginosae atque torfae. In.-Diss. Götting. 1830. — Die Anstalten erfreuen sich alle einer ziemlichen Frequenz, obschon die Kaltwassermanie auch dort bedeutend abgenommen hat.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Bäder und Heilquellen in Mecklenburg-Schwerin.