§ 5. Sonstige industrielle Betriebe

Außer den soeben geschilderten Industriezweigen bestanden im 16. Jahrhundert noch andere Betriebe industrieller Art, die ein weiterer Beweis für die große wirtschaftliche Betriebsamkeit in Mecklenburg zu jener Zeit sind.

Im Jahre 1512 ließen die Herzöge Heinrich und Albrecht eine Sägemühle im Amte Strelitz erbauen. 1519 bestand eine Sagemühle zu Lübz, die mit fürstlichen Geldern errichtet wurde. Außerdem bestanden Pulvermühlen in Neustadt, Rehna und Rühn. Die Pulvermühle zu Neustadt war bereits 1520 vorhanden. Eine Ölmühle befand sich am Ende des Jahrhunderts im Amte Grabow und wurde von der Elde getrieben. Eine Walkmühle wurde 1571 auf Kosten der fürstlichen Kasse erbaut. Ob schon Ansätze zu einer Glasindustrie, die sich erst im 17. Jahrhundert in Mecklenburg reger entfaltete, vorhanden waren, ist ungewiss. Die bei Hofe nötigen Gläser wurden noch aus der Glashütte bei Stintenburg in Lauenburg bezogen.


Die industrielle Entwicklung nahm im beginnenden 17. Jahrhundert ihren Fortgang. Die Grundlage dazu geschaffen zu haben, ist das Verdienst der bewussten wirtschaftlichen Gesinnung des 16. Jahrhunderts und der in dieser Zeit regierenden Herzöge, die alle, zwar in verschieden hohem Maße, an dieser Entwicklung mitgeholfen haben.