§ 4. Papiermühlen
Mit der Entstehung der Buchdruckereien wurde eine große Menge an Papier nötig. Während früher das Papier aus Hamburg, Lübeck und Berlin bezogen worden war, begann man nun mit der Herstellung in Mecklenburg selbst. Auch hier war es wieder das persönliche Eingreifen der Herzöge, das den neuen Industriezweig förderte, der auch vom kulturellen Standpunkt aus sehr bedeutsam war.
Bereits 1519 schlossen die Herzöge Heinrich und Albrecht mit den Papiermachern Kaspar Vischer und Blasius Grün einen Vertrag über Aufrichtung einer Papiermühle zu Sternberg. Die Herzöge stellten die Lieferung des Inventars in Aussicht und verlangten eine jährliche Pacht von 40 Gulden. Ob der Bau zustande kam und wie lange die Mühle bestand, ist nicht feststellbar. Im gleichen Jahre 1519 wurde das Projekt einer Papiermühle zu Neustadt erörtert. Ob es sogleich ausgeführt wurde, ist aus den Akten nicht zu ermitteln, jedenfalls bestand die Papiermühle schon vor dem Jahre 1544. 1558 wurde ein Pächter mit Namen Michel Wolter vom Herzog Johann Albrecht angestellt, der aus seinen Waldungen das zum Ausbau der Mühle erforderliche Holz lieferte und dem Amtmann zu Neustadt befahl, für den guten baulichen Zustand der Papiermühle zu sorgen.
Ungefähr zur gleichen Zeit wurde in Grabow eine Papiermühle erbaut. In welches Jahr der Beginn ihrer Tätigkeit fällt, ist ungewiss; erwähnt wurde sie zum ersten Male 1525. Im Jahre 1547 wurde sie dem Papiermüller Groen lebenslang in Pacht gegeben. Um 1589 war Martin Tiede dort als Papiermüller tätig. Dieser erhielt das Privileg zum Lumpensammeln im ganzen Fürstentum. Die Papiermühle bestand in den folgenden Jahren fort und rentierte sich, nachdem sie neu hergerichtet worden war, zunächst sehr gut, was aus der Erhöhung des Jahreszinses hervorgeht.
Eine weitere Papiermühle wurde 1585 durch Herzog Ulrich auf Veranlassung der Rostocker Gelehrten zu Bützow angelegt. Der Herzog besichtigte persönlich den Ort, wo sie gebaut werden sollte. Ebenfalls in den achtziger Jahren wurde zu Gadebusch der Bau einer Papiermühle durch Herzog Christoph und seine Gemahlin geplant; das zur Verfügung stehende Geld reichte zunächst nicht aus, im Jahre 1611 aber bestand an dieser Stelle eine Papiermühle. Ob die von Herzog Johann Albrecht und Herzog Ulrich im Jahre 1577 geplante Papiermühle zu Parkentin zur Ausführung gelangte, ist ebenfalls fraglich.
Die mecklenburgische Papierfabrikation gelangte bald zu großem Ansehen. Ihr Ruhm drang so weit, daß Herzog Ernst Ludwig von Pommern schon 1579 Herzog Ulrich bat, ihm einen Papiermacher zu empfehlen, da er beabsichtige, in seinem Lande auch Papiermühlen anzulegen, trotzdem vermochte sich die mecklenburgische Papierindustrie auf die Dauer gegen die holländische, französische und englische Konkurrenz nicht durchzusetzen, da sie im Verhältnis zu den ausländischen Fabriken mit primitiven Betriebsmitteln arbeitete. Das Verdienst der mecklenburgischen Herzöge bleibt es aber, den Versuch einer umfangreichen Papierherstellung in Mecklenburg überhaupt gemacht und diese nach Kräften unterstützt zu haben.
Bereits 1519 schlossen die Herzöge Heinrich und Albrecht mit den Papiermachern Kaspar Vischer und Blasius Grün einen Vertrag über Aufrichtung einer Papiermühle zu Sternberg. Die Herzöge stellten die Lieferung des Inventars in Aussicht und verlangten eine jährliche Pacht von 40 Gulden. Ob der Bau zustande kam und wie lange die Mühle bestand, ist nicht feststellbar. Im gleichen Jahre 1519 wurde das Projekt einer Papiermühle zu Neustadt erörtert. Ob es sogleich ausgeführt wurde, ist aus den Akten nicht zu ermitteln, jedenfalls bestand die Papiermühle schon vor dem Jahre 1544. 1558 wurde ein Pächter mit Namen Michel Wolter vom Herzog Johann Albrecht angestellt, der aus seinen Waldungen das zum Ausbau der Mühle erforderliche Holz lieferte und dem Amtmann zu Neustadt befahl, für den guten baulichen Zustand der Papiermühle zu sorgen.
Ungefähr zur gleichen Zeit wurde in Grabow eine Papiermühle erbaut. In welches Jahr der Beginn ihrer Tätigkeit fällt, ist ungewiss; erwähnt wurde sie zum ersten Male 1525. Im Jahre 1547 wurde sie dem Papiermüller Groen lebenslang in Pacht gegeben. Um 1589 war Martin Tiede dort als Papiermüller tätig. Dieser erhielt das Privileg zum Lumpensammeln im ganzen Fürstentum. Die Papiermühle bestand in den folgenden Jahren fort und rentierte sich, nachdem sie neu hergerichtet worden war, zunächst sehr gut, was aus der Erhöhung des Jahreszinses hervorgeht.
Eine weitere Papiermühle wurde 1585 durch Herzog Ulrich auf Veranlassung der Rostocker Gelehrten zu Bützow angelegt. Der Herzog besichtigte persönlich den Ort, wo sie gebaut werden sollte. Ebenfalls in den achtziger Jahren wurde zu Gadebusch der Bau einer Papiermühle durch Herzog Christoph und seine Gemahlin geplant; das zur Verfügung stehende Geld reichte zunächst nicht aus, im Jahre 1611 aber bestand an dieser Stelle eine Papiermühle. Ob die von Herzog Johann Albrecht und Herzog Ulrich im Jahre 1577 geplante Papiermühle zu Parkentin zur Ausführung gelangte, ist ebenfalls fraglich.
Die mecklenburgische Papierfabrikation gelangte bald zu großem Ansehen. Ihr Ruhm drang so weit, daß Herzog Ernst Ludwig von Pommern schon 1579 Herzog Ulrich bat, ihm einen Papiermacher zu empfehlen, da er beabsichtige, in seinem Lande auch Papiermühlen anzulegen, trotzdem vermochte sich die mecklenburgische Papierindustrie auf die Dauer gegen die holländische, französische und englische Konkurrenz nicht durchzusetzen, da sie im Verhältnis zu den ausländischen Fabriken mit primitiven Betriebsmitteln arbeitete. Das Verdienst der mecklenburgischen Herzöge bleibt es aber, den Versuch einer umfangreichen Papierherstellung in Mecklenburg überhaupt gemacht und diese nach Kräften unterstützt zu haben.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Anfänge einer staatlichen Wirtschaftspolitik in Mecklenburg im 15./16. Jahrhundert