A. Handelsbestrebungen Herzog Magnus II
Bereits Herzog Magnus II. machte den Versuch, einen Außenhandel anzubahnen, der unabhängig war von Zwischenhändlern und den Seestädten Rostock und Wismar. Seine Absichten, auf dem Seewege Korn nach Holland zu verschicken, scheiterten zwar um die Wende des 15. und 16. Jahrhunderts an dem Widerstande der Seestädte und der benachbarten Fürsten, doch er erreichte sein Ziel durch Benutzung der Elbe. Alle zwei Jahre etwa sandte er auf diesem Wege Roggen nach Holland. 1492 ließ er in Hamburg Roggen verkaufen, und 1498 bestanden Handelsbeziehungen zu der Magdeburger Gegend. Nach Hamburg und Magdeburg betrieb er 1495 - 99 außerdem einen Bretterhandel. Er handelte sogar mit Produkten, die er selbst erst aufkaufen mußte. So trieb er Heringshandel bis nach Mitteldeutschland und einen Speckhandel nach Magdeburg. Für das eingenommene Geld wurden allerhand Waren eingekauft, in Leipzig Silber für die Münze, Zeug und andere Waren, in Magdeburg Salpeter und in Amsterdam Tuch und andere Bedarfsgegenstände.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Anfänge einer staatlichen Wirtschaftspolitik in Mecklenburg im 15./16. Jahrhundert