5. Handelsbeziehungen zu den norddeutschen Städten

Rege Handelsbeziehungen waren mit mehreren norddeutschen Städten außerhalb Mecklenburgs und deren Bürgern vorhanden. Antonius Schröder, der bereits durch seine Reise nach Holland bekannt geworden ist, war als Kommissionär der Herzöge in den norddeutschen Städten tätig. In Lübeck, der Metropole des norddeutschen Handels zu jener Zeit, wechselte er 1519 Geld im herzoglichen Auftrage auf der dortigen Wechselbank, die mehrere Male von den Herzögen in Anspruch genommen wurde. 1526 ließen sie durch diese Bank sogar Geld an eine Nürnberger Bank überweisen. Die Territorialität der Münze, die zu dieser Zeit noch bestand, machte dieses Vorgehen notwendig.

Zu Lüneburg wurde 1519 Wolle verkauft, zu Mölln 1527 Malz. Herzog Heinrich betrieb 1524 einen Handel mit Speck nach Magdeburg. Mannigfaltig waren die Handelsbeziehungen zu Hamburg in dieser Zeit. 1518 ersuchten die Herzoge drei hamburgische Kaufleute um Beitreibung einer Restforderung für Roggen, den diese 1504 erhalten hatten. 1528 wurde englisches Tuch zu Hamburg bei zwei Händlern gekauft und 1529 ebenfalls Tuch, wofür Johann Garlsdorf Fracht und Zoll bezahlte. Aus dem Amt Grabow wurden in den dreißiger Jahren 50 Wispel Roggen nach Hamburg verkauft. Zu Magdeburg ließ Herzog Heinrich 1535 für über 300 Taler Kupfer und Zinn einkaufen. Nach Ülzen wurde 1536 ein Roggenhandel betrieben. 1541 wurde an den Rat zu Lüneburg Roggen und 1543 Malz nach Mölln verkauft. Roggenhandel nach Hamburg fand 1544 und 1546 statt, als der dortige Rat wegen einer herrschenden Teuerung darum bat.