2. Der Bau zweier Seehandelsschiffe und die mit ihnen unternommenen Handelsexpeditionen unter Herzog Johann Albrecht I.
Im Jahre 1563 beginnt die interessanteste Phase im mecklenburgischen Außenhandel des 16. Jahrhunderts. Zwei große Seehandelsschiffe, die die Namen „Greif“ und „Ochsenkopf“ trugen, wurden zu Memel im Auftrage Herzog Johann Albrechts erbaut und nach ihrer Fertigstellung zu großzügigen Handelsunternehmungen nach West und Süd, mit dem Zielpunkt des portugiesischen Hafens Lissabon, benutzt. Es ist bemerkenswert, daß gerade in der Zeit, da Mecklenburg sich in tiefen Schulden befand, die Schiffe mit z. T. geliehenen Mitteln und fremder Hilfe erbaut wurden. Der Berater Herzog Johann Albrechts, der Hofrat Johann Andreas Mylius, schreibt in seinen Annalen zum Jahre 1563: „Es hatte auch Hertzog Johann Albrecht zwey große schöne Schiffe an der Memel von Grund auf neu erbauen lassen. Obwol aber vom Hertzog zu Preußen großer Vorteil und Hülfe an Holz-, Hampf, Theer, und viel anderen Stücken zu solchen Schiffbau väterlich erfolget, so seynd doch unglaubliche Unkosten auf bar Geld zu allerhand Notdurft und täglicher Unterhaltung notwendiger Personen gegangen, dagegen alle Hülfe des Herzogen in Preußen fast nichts zu achten.“
Der Plan Herzog Johann Albrechts, Handelsbeziehungen mit Portugal anzuknüpfen, war den Zeitverhältnissen glänzend angepasst, waren doch Portugal und Spanien seit der Entdeckung Amerikas die Länder, in die sich der Schwerpunkt des Handels verlegte, der vorher östlich orientiert war, sich vorwiegend auf das Mittelmeer beschränkte und von dort nach Oberdeutschland ging. Außerdem fielen in diese Zeit die Kämpfe der nördlichen Niederlande mit Spanien, wodurch die starke Konkurrenz der Holländer für den deutschen Handel ausgeschaltet wurde. Der hansische Verkehr erstreckte sich jetzt bis nach Spanien und Portugal. Ebenso wie die Hansen richtete Herzog Johann Albrecht seine Blicke nach dem fernen Lissabon und nahm damit einen Plan seines Vaters, des Herzogs Albrecht, wieder auf, der schon eine Handelsexpedition nach der Pyrenäenhalbinsel plante. Hinzu kommt, daß durch häufige kaiserliche Mandate, so auch wieder am 26. Nov. 1560, der Export von Proviant nach Russland aufs strengste verboten und damit das Handelsgebiet wesentlich beschränkt war.
Schon 1559 lenkte Herzog Johann Albrecht seine Aufmerksamkeit nach der Pyrenäenhalbinsel und trat durch einen Gesandten zu Genf in Verhandlung mit dem König von Spanien wegen einer Schifffahrt dorthin. Zu Anfang 1560 plante er eine Handelsfahrt nach Lissabon und ließ Erkundigungen über die dortigen Handelsverhältnisse und Absatzmöglichkeiten einziehen. Ein zu diesem Zwecke nach Portugal gesandter Schiffer berichtete am 11. März 1560, daß günstige Ausfuhrmöglichkeiten nach dort beständen, und daß der Weizenpreis sich täglich steigere, was sich aus dem Umstand erkläre, daß die Holländer auf Verbot der Königin von England nicht segeln dürften. Salz sei dort zu günstigen Bedingungen zu kaufen und werde noch billiger werden, da die Nachfrage nicht groß sei. Ein anderer genauer Bericht über die Handelsmöglichkeiten mit ostpreußischen Waren nach Lissabon gibt Aufschluss über die Ausfuhrprodukte. Außer einem Holz- und Bretterhandel und einem Getreidehandel war die Verschickung von Mehl, Speck, Wachs, Teer und Eisen in Aussicht genommen. Als Einfuhrartikel für Mecklenburg kam hauptsächlich das Salz in Frage, außerdem Spezereien aus allen Ländern.
Der Plan Herzog Johann Albrechts, Handelsbeziehungen mit Portugal anzuknüpfen, war den Zeitverhältnissen glänzend angepasst, waren doch Portugal und Spanien seit der Entdeckung Amerikas die Länder, in die sich der Schwerpunkt des Handels verlegte, der vorher östlich orientiert war, sich vorwiegend auf das Mittelmeer beschränkte und von dort nach Oberdeutschland ging. Außerdem fielen in diese Zeit die Kämpfe der nördlichen Niederlande mit Spanien, wodurch die starke Konkurrenz der Holländer für den deutschen Handel ausgeschaltet wurde. Der hansische Verkehr erstreckte sich jetzt bis nach Spanien und Portugal. Ebenso wie die Hansen richtete Herzog Johann Albrecht seine Blicke nach dem fernen Lissabon und nahm damit einen Plan seines Vaters, des Herzogs Albrecht, wieder auf, der schon eine Handelsexpedition nach der Pyrenäenhalbinsel plante. Hinzu kommt, daß durch häufige kaiserliche Mandate, so auch wieder am 26. Nov. 1560, der Export von Proviant nach Russland aufs strengste verboten und damit das Handelsgebiet wesentlich beschränkt war.
Schon 1559 lenkte Herzog Johann Albrecht seine Aufmerksamkeit nach der Pyrenäenhalbinsel und trat durch einen Gesandten zu Genf in Verhandlung mit dem König von Spanien wegen einer Schifffahrt dorthin. Zu Anfang 1560 plante er eine Handelsfahrt nach Lissabon und ließ Erkundigungen über die dortigen Handelsverhältnisse und Absatzmöglichkeiten einziehen. Ein zu diesem Zwecke nach Portugal gesandter Schiffer berichtete am 11. März 1560, daß günstige Ausfuhrmöglichkeiten nach dort beständen, und daß der Weizenpreis sich täglich steigere, was sich aus dem Umstand erkläre, daß die Holländer auf Verbot der Königin von England nicht segeln dürften. Salz sei dort zu günstigen Bedingungen zu kaufen und werde noch billiger werden, da die Nachfrage nicht groß sei. Ein anderer genauer Bericht über die Handelsmöglichkeiten mit ostpreußischen Waren nach Lissabon gibt Aufschluss über die Ausfuhrprodukte. Außer einem Holz- und Bretterhandel und einem Getreidehandel war die Verschickung von Mehl, Speck, Wachs, Teer und Eisen in Aussicht genommen. Als Einfuhrartikel für Mecklenburg kam hauptsächlich das Salz in Frage, außerdem Spezereien aus allen Ländern.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Anfänge einer staatlichen Wirtschaftspolitik in Mecklenburg im 15./16. Jahrhundert