Das Verhältnis Ungarns und Deutschlands zu Bosnien

Vom Jahre 1131—1141 war Bela II. von Ungarn König von Rama oder Bosnien. Er hatte es durch seine Gemahlin Helena erworben, die kräftig für ihn regierte, da er zugleich mit seinem Vater Asmus von dem Bruder desselben, König Koloman, geblendet worden war.

In späteren Unruhen ging Bosnien für Ungarn verloren, aber Bela III. eroberte es 1180 wieder und setzte einen gewissen Kulin zum Banus ein, der so gut regierte, dass noch jetzt Kulins glückliche Zeiten gepriesen werden.


Im Jahre 1244 war wieder König Bela IV. anerkannter Lehensherr von Bosnien. Damals verwüstete der Graf von Spalatro, Ninoslaw, das Gebiet der Stadt Trau. Sie rief die Hilfe des Lehensherrn Bela an. Er leistete die Hilfe, besiegte den Ninoslaw, nahm ihm seine Würde und setzte den deutschen Feldhauptmann Kotromann zum Ban von Bosnien und Grafen von Spalatro ein.

Im Jahre 1271 gab Stephan V. von Ungarn Bosnien seinem Schwestersohne Bela zu Lehen. König Sigismund, später deutscher Kaiser, unterwarf Bosnien im Jahr 1406 abermals.

Die zwei einheimischen Bojaren, Ostoja am Meer und Stephan von Rascien leisteten der Krone Ungarn die Lehenspfiicht.

König Mathias ernannte 1470 den Nikolaus von Ujlak zum König von Bosnien unter ungarischer Lehensoberherrlichkeit.

Unter Leopold I. war Bosnien den Türken entrissen worden (1699) und im Karlowitzer Frieden wurde die Hälfte völlig Ungarn einverleibt. Im schmählichen Belgrader Frieden wurde es aufgegeben und seitdem der russischen Habsucht überlassen.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Deutschland, Polen und Russland