Von der seligen Schwester Elisabeth Zolnerin

Wir hatten auch eine gar heilige Schwester, die hieß Schwester Elisabeth Zolnerin. Mit der wirkte unser Herr viel Gutes. Denn man sagte uns von ihr, dass sie der Gnade so viel hatte, dass sie sich ihrer erwehren müsste, damit sie ihren Verstand behielte. Und dass unser Herr gar minniglich in ihr wohnte, das zeigte ihr äußerer Wandel ersichtlich. Sie war gar still. Ihr Wandel war süß und sanft, sie redete ganz wenig. Und wenn sie zu den Gebetszeiten im Chore stand, so rannen ihr die Tränen recht emsig über ihre Wangen herab. Auch sagte man uns, dass ihr Geist etwann so in Gott emporgezogen gewesen sei, dass ihr Leib zuweilen in der Luft schwebte.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Deutsches Nonnenleben