Schwester Elsbet von Klingenburg

Eine Schwester hieß Elsbet von Klingenburg und war des Stifters Enkelin. Die betete gar emsiglich und besonders las die viel Psalter. Vor ihrem Tode, wohl achtzehn Wochen, kam die ein schweres Siechtum an. Da sprach Bruder Conrat von Füßen, ein Prediger, sie sollte ihren Willen in Gottes Willen geben. Da sprach sie: „Ehe ich mich wider Gottes Willen setzen wollte, eher wollte ich den Schmerz leiden bis an den jüngsten Tag.“ Da nun die Zeit kam, wo sie verscheiden sollte, sah eine bewährte Frau, dass Sankt Johannes kam und bei ihr stand. Da sah eine andere Schwester im Geist, dass er mit den Zwölfboten kam und las das Evangelium „In principio“ und sprach: „Ich tu' dir kund von unserm Herrn Jesu Chrifto, dass er dir die Zusicherung des ewigen Lebens gegeben hat.“ Dann hörten sieben Schwestern das allersüßeste Saitenspiel in den Wolken, das kam zu ihr herab; und darin verschied sie.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Deutsches Nonnenleben