Straßenbeleuchtung

Von einer Beleuchtung der Straßen war nicht die Rede. Wer bis zum Dunkelwerden nicht in seinem Hause war, ließ sich von Dienstleuten mit einer Laterne, mit Fackeln oder Windlichtern auf dem Heimwege leuchten (Fig. 35). Doch wenn hohe Gäste eine Stadt besuchten, dann zündete man wohl Laternen vor den Häusern an; aber das geschah immer nur ausnahmsweise. Für gewöhnlich war es des Abends ganz finster, sobald nicht der Mond die Kosten der Beleuchtung trug.*)

*) Les nouvelles galantes et comiques (Paris 1669) Nouv. IV. (I, 82): Les chamlelles, que l'on met tous les soirs daus le grand nombre des lanternes, qui ornent depuis un temps toutes les rues de Paris, commençoient à eclairer ceux, qui vont la nuit sans flambeaux.


Nur wenn Feuer in der Nacht ausbrach, wurden an den Eckhäusern der Straßen Laternen ausgehängt. „So hat ein erberger ratt (von Nürnberg) im nechsten krieg furgenomen und bevalhe zu geben in die hernach geschriben eckhäuser groß latern, die man auß hencken solt und liecht darein stecken, wenn fewer außkem oder sust bei der nacht geleuft wird, auch hat man an vill eckheusern, dovor nit eisen gewest sein, eisen von der stat wegen machen lassen; darzu hat man ettwan vill leuchten machen lassen, die man auch auß geben wolt in ettlich eckhäuser, das aber noch bißher nit gescheen ist, sunder sie sein noch auf der Peunt (dem Bauhofe) vorhanden etc.“


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Deutsches Leben im XIV. und XV. Jahrhundert. Band 1
Fig. 35. Lucas von Leyden, Heimgang bei Fackellicht.

Fig. 35. Lucas von Leyden, Heimgang bei Fackellicht.

alle Kapitel sehen