Teil 16: Schlussbetrachtung

In ihrer mehr als tausendjährigen gemeinsamen Geschichte waren, wie wir sahen, Kriege zwischen Deutschland und Russland eine seltene Ausnahme. Vorherrschend war vielmehr ein durchaus freundschaftliches Verhältnis, wovon lange Zeit in erster Linie Russland profitierte. Im Vergleich zu den Millionen deutscher Auswanderer nach Amerika, die mehr den Durchschnitt widerspiegelten, waren nach Russland über die Jahrhunderte zwar nur vergleichsweise wenige Deutsche, dafür aber Spitzenkräfte gegangen.

Deutsche Entwicklungshilfe für eine wirtschaftlich sinnvolle, naturverträgliche Waldwirtschaft im nördlichen Russland und in Karelien doch der Kreml hatte andere Pläne.


Inzwischen ist das Herrschaftssystem des Kommunismus in Russland zusammengebrochen. Nur seine Ideologie prägt nach wie vor in trauter Gemeinschaft mit westlichem Kapitalismus die Politik in großen Teilen der Welt.

An sich sollte kein Grund mehr bestehen, warum die frühere Freundschaft und das fruchtbare Zusammenwirken von Deutschen und Russen nicht wieder aufgenommen werden könnten. Jedoch versuchen unsere um ihre Vormacht- und Ausbeuterstellung besorgten "Freunde der westlichen Wertegemeinschaft" ein neues Rapallo mit allen Mitteln zu verhindern! Die deutsche Demutsrolle und der Ausverkauf geistig-wirtschaftlicher Substanz zu Schleuderpreisen mittels korrupter Politiker würde dadurch gemindert oder wie alarmierend! gänzlich beendet.

Eine Bündelung deutscher Wirtschaftskraft mit den schier unerschöpflichen Rohstoffquellen Russlands sowie dessen Wiederaufbau nach sieben Jahrzehnten bolschewistischer Auszehrung würde dem Wohle beider Völker dienen. Eine großräumige eurasische Verschmelzung mit dem Fernziel einer Achse Berlin-Moskau-Tokio (oder Peking) könnte einen autarken, wirtschaftlich und politisch unüberwindlichen Block ergeben, der in der Lage wäre, sein eigenes Schicksal unabhängig vom Diktat der internationalen Hochfinanz zu gestalten.

Schon Alexander Solschenizyn warnte vor dem alles verschlingenden Moloch eines westlichen Liberalismus, dem geschworenen Feind alles natürlich Gewachsenen und aller von der Natur vorgezeichneten Ordnung. In seinem August 14 findet man die Liebeserklärung eines russischen Patrioten an das deutsche Volk. Sein Traum: Eine deutsch-russische Partnerschaft mit einem innerlich erneuerten, nicht dem gegenwärtigen von der Wallstreet-Mafia beherrschten und korrumpierten Russland. Sie würde gleichzeitig ein Stabilisierungsfaktor in der Weltpolitik sein und eine Abkehr vom öden Materialismus des westlichen liberalen Raubkapitalismus.

Was haben wir, was hat Europa dagegen von unserem allmächtigen "Schutz"herrn Amerika zu erwarten? Nach Zbigniew Brzezinski oder Henry Kissinger nichts anderes als eine ewige Protektoratsrolle unter der als Freundschaft getarnten Herrschaft dieses anmaßenden, in seinem Machtanspruch unersättlichen "Weltwohltäters". Statt Erhaltung und Pflege einer Jahrtausende alten abendländischen Kultur die Ausbreitung des seelenlosen Materialismus anglo-amerikanischer Prägung statt Eigenständigkeit, statt individuellen kulturellen Reichtums der europäischen Völker nach NATO-General Wesley Clark den willenlosen, fügsamen und amorphen Einheitsbrei "multiethnischer Staaten". Ganz nach der Vorgabe von Präsident Clinton, der sichtbarsten Verkörperung moderner "Moral", der 1997 vor einer Gruppe Journalisten erklärte, dass es das Ziel Amerikas sei, "eine multirassische, multiethnische Gesellschaft zu werden".

Joachim Fernau prophezeite in seinem Halleluja, der Geschichte der USA: "Gewinnt der Amerikanismus, so wird er in 150 Jahren die Menschheit zugrunde richten, und die Erde wird als erstorbener Mars im Weltall weiterkreisen. . . Dort drüben, jenseits des Ozeans, steht der Schuldige."
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Deutsche helfen Russland bauen