Es waren einmal drei Reiter gefangen

Es waren einmal drei Reiter gefangen,
Gefangen waren sie;
Sie wurden gefangen geführet,
Keine Trommel ward dabei gerühret
Im ganzen röm’schen Reich.

Und als sie auf die Brücke kamen,
Was begegnet ihnen allda?
Ein Mädchen jung an Jahren,
Hatte nicht viel Leid erfahren,
Dazu aus fremdem Land.


Das Mägdlein sah sich um und um,
Groß Trauren kam ihr an.
Sie ging wohl fort mit Weinen,
Bei Straßburg über die Steinen,
Wohl vor’s Kommandanten Haus.

Guten Tag, guten Tag, lieber Herr Kommandant,
Ich hab’ eine Bitte an Euch:
Wollet meiner Bitte gedenken,
Und mir die Gefangnen losschenken,
Dazu mein’n eignen Schatz.

Ach nein, ach nein, liebes Mägdelein,
Das kann, das darf nicht sein.
Die Gefangenen die müssen sterben,
Gottes Reich sollen sie ererben,
Dazu die Seligkeit.

Das Mägdlein sah sich um und um,
Groß Trauern kam ihr an.
Sie ging wohl fort mit Weinen
Bei Straßburg über die Steinen,
Wohl vor’s Gefangenen Haus.

Guten Tag, du Herzgefangener mein,
Gefangen bleibt ihr allhier.
Ihr’ Gefangenen, ihr müsset sterben,
Gottes Reich sollt ihr ererben,
Dazu die Seligkeit.

Was zog sie aus ihrem Schürzelein?
Ein Hemd, so weiß wie Schnee.
Sieh da, du Hübscher und du Feiner,
Du Herzallerliebster und Du meiner,
Das soll dein Sterbkleid sein.

Was zog er von dem Finger sein?
Ein Ringlein blank von Gold.
Sieh da, du Hübsche und du Feine,
Du Herzallerliebste und du meine,
Das soll dein Trauring sein.

Was soll ich mit dem Ringelein,
Was soll ich damit tun?
Leg du es in deinen Kasten,
Lass es liegen, lass es ruhen, lass es rasten
Bis an den jüngsten Tag.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Deutsche Volkslieder