Es stehen drei Stern am Himmel

Es stehen drei Stern’ am Himmel,
Die geben der Lieb’ ihren Schein.
Gott grüß Euch, schönes Jungfräulein,
Wo bind ich mein Rösselein hin?

„Nimm Du es Dein Rösslein beim Zügel, beim Zaum,
Bind’s an den Feigenbaum.
Setz’ Dich ein’ kleine Weil nieder,
Und mach’ mir eine kleine Kurzweil.“


Ich kann und mag nicht sitzen,
Mag auch nicht lustig sein,
Mein Herz ist mir betrübet,
Feinslieb, von wegen Dein.

Was zog er aus seiner Taschen?
Ein Messer, war scharf und spitz;
Er stach’s seiner Lieben durch’s Herze;
Dass’s rote Blut gegen ihn spritzt.

Und da er’s wieder heraußer zog,
Von Blut war es so rot.
„Ach reicher Gott vom Himmel,
Wie bitter’ wird mir der Tod!“

Was zog er ihr ab vom Finger?
Ein rotes Goldringelein.
Er warf’s in flüssig Wasser;
Es gab seinen klaren Schein.

Schwimm hin, schwimm her, Goldringelein,
Bis an die tiefe See!
Mein Fein’slieb ist mir gestorben;
Jetzt hab’ ich kein Fein’slieb mehr.

So geht’s, wenn ein Mädchen zwei Knaben lieb hat,
Tut wunderselten gut;
Das haben wir Beid’ erfahren,
Was falsche Liebe tut.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Deutsche Volkslieder