Burkard Waldis Dichtung

Franz Ludwig Mittler (im „Hessischen Jahrbuch“ für 1855, in der Mitteilung:
Heinrichs von Braunschweig Klagelied. Nebst einem Nachworte über das Leben und die Dichtungen des Burkard Waldis, S. 231—265) weist dem Fabeldichter mit kritischen Gründen Allendorf an der Werra als Geburtsstadt zu. Die zahlreichen Reisen, welche Waldis durch ganz Europa, zum Teil in geistlichen Sendungen führten, machten ihn auch mit Livland und Riga bekannt, wo er eine zweimalige Gefangenschaft zu erdulden hatte.

Der Dichter, welcher als katholischer Geistlicher


„Zu Nürnberg einsten — — stund
Samt andern, da man handeln gunt
Von einer Reformation
Der Kirchen und Religion“ —

ging bald zum Protestantismus über, dem sein ganzes Wesen sich zuneigte. *)

*) Vergl. des Freiherrn von Gemmingen poetische und prosaische Schriften, wie auch Fabeln und Erzählungen in Burkard Waldis Manier, von Zachariae, herausgegeben von Eschenburg, Braunschweig 1777; — Burkard Waldis Leben und Schriften von Goedeke, 1852.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Deutsche Dichter in Russland