Deutscher Barock, die großen Baumeister des 18. Jahrhunderts.

Herausgegeben von Professor Dr. Wilhelm Pinder. Mit 96 großen Abbildungen und einigen Reproduktionen nach alten Kupferstichen.

„Der deutsche Barock, von Kennern längst geschätzt, von Kunstgelehrten erforscht, von Künstlern bewundert und nachgeahmt, erlebt hiermit gleichsam seine Auferstehung für das große Publikum. Ohne großen wissenschaftlichen Ballast, aber geleitet von einer gutgeschriebenen, klar disponierten historisch-ästhetischen Einführung, ziehen die einzelnen Monumente der Barockarchitektur in Deutschland an unserm Auge vorüber. Die Meinung des Herausgebers, daß die Zeit nach dem Dreißigjährigen Kriege bis zu dem Beginn unserer klassischen Literatur doch nicht so ganz als ein Brachliegen des deutschen Schöpfergeistes in der Kunst angesehen werden kann, wird durch die überraschende Fülle der Beispiele bestätigt, hat sie doch die größten deutschen Baumeister hervorgebracht. Die Namen Andreas Schlüter, Eosander und Fischer von Erlach sind ja noch allgemein bekannt. Aber schon Meister wie Lukas von Hildebrandt, Jakob Prandauer, dem wir den Wunderbau des Stiftes Melk verdanken, die beiden Dientzenhofer, Joseph Effner und die Gebrüder Asam in München, Georg Bahr, der die Kuppel der Dresdener Frauenkirche wölbte, ja sogar der gewaltige Schöpfer der Würzburger Residenz, Johann Balthasar Neumann, sind im Grunde nur einem engeren Kreise bekannt und vertraut. Dies kleine Buch ist vielleicht dazu berufen, sich aufs neue im ganzen deutschen Volke lebendig werden zu lassen.“


„Man ist lange daran gewöhnt gewesen, „Barock“ überhaupt gleich Schwulst und Verfall zu setzen. Inzwischen ist der Wissenschaft Barock eine ganz große Epoche geworden. Gerade an Künstlern von überragender Größe hat sie den barocken Charakter entdeckt: an Michelangelo, an Rubens, an Rembrandt. Ja, so sehr die architektonischen Bedürfnisse der Gegenwart jenseits des Barocken liegen mögen — die der Zukunft scheinen es nicht zu tun; gerade unsere Architekten haben mit Bewunderung die Fülle von Geist begriffen, und jene seltsame, üppige Geschmeidigkeit des Schaffens.“