Deutsche Kinderlieder - Macht auf das Tor!

Fünfhundert alte deutsche Kinderlieder, Reime, Scherze und Singspiele, zum Teil mit Melodien. Herausgegeben von Maria Kühn. Neue Ausgabe mit zahlreichen kleinen Zeichnungen und Vignetten.

„Viel Jugend, viel Frühling, viel Liebe und viel Weisheit ist in diesen alten, unscheinbaren Reimen. Sie müßten viel mehr bekannt sein. Wir Erwachsenen vergessen sie. Die Kinder verlieren sie. Gesammelt sind die Lieder ja längst, aber keine der bisherigen Sammlungen ist so recht durchgedrungen. Es fehlte ein Buch, das alles Gute enthielt und alles Überflüssige und Erdrückende vermied. Nun ist auch dieses lang vermisste Werk erschienen, und man kann ihm mit Freuden vorausrufen, was sein Titel sagt: „Macht auf das Tor! Macht auf das Tor!“ „Ein Buch für Mütter und Erzieher! Es redet nicht von ihren Nöten und kehrt sich nicht an ihre Sorgen. Es will sie fröhlich machen mit ihren Kindern. Es mahnt: Lasst euch bei allem ernsten Nachdenken über Erziehung nicht die Freude nehmen. „Macht auf das Tor, macht auf das Tor! es kommt ein goldner Wagen!“ Und der bringt euch viele alte Bekannte, Lieder, Verschen, Abzählreime, die eure Mutter mit euch gesungen und gespielt hat. Erkennt sie nur wieder und singt und spielt sie mit euren Kleinen. Und lernt die neuen Freunde dazu, die die Herausgeberin mit emsigem Fleiß im lieben Vaterland zusammengeholt hat!“


„Immer noch stehen in den Büchern die schrecklichen Fabeln von Hey und denen, die nicht mehr konnten: „Pferdchen, du hast die Krippe voll“ und dann die Knüppelmoral. Das ist steif, hölzern und gemacht. Und wenn man dann dies Buch liest — da sind Schätze, die sind gewachsen seit Jahrtausenden. Es geht kein besserer Weg in die Welt und ihr buntes Leben, als durch diese Lieder, ihre Schönheit, ihren Tiefsinn, ihren Ernst und ihre Komik! Das Buch gibt zum großen Teil die Melodien zu den Versen. Und das ist seine beste Eigenschaft. Man kann es spielen. Man kann es singen und tanzen. Und die alten Melodien haben große Macht. Silberne Fäden spinnen sich um die Worte.“