Abb. 19. Schönbornkapelle

Abb. 19. Schönbornkapelle. Als Anbau an die rein mittelalterliche romanische Domkirche St. Kilian errichtet. Sie sollte die besondere Gruftkapelle des Geschlechts derer von Schönborn werden. 1721 wurde mit dem Bau begonnen, der 1736 abgeschlossen war. Der Entwurf stammt von Johann Balthasar Neumann. Die Fassade zeigt aber nicht die Reife und Klarheit der Gliederung, wie seine späteren Bauten. Obwohl gerade dieser Bau immer wieder in fast allen deutschen Kunstgeschichten als der typisch deutsche Barockbau abgebildet wird, muss betont werden, dass es mehr die Fülle der einzelnen barocken Formen als die Schönheit des Gesamtaufbaus ist, die ihn auszeichnet. Kuppel und Laterne drucken etwas zu stark auf den Unterbau, das Portal erscheint gegenüber der geringen Ausdehnung der Fassade als allzu übermächtig. Auch die Situation des Ganzen an der Kopfseite des nördlichen Querschiffes ist an und für sich nicht günstig. Harmonischer ist die Ausgestaltung des kreisrunden Innern in verschiedenartigem, im wesentlichen dunklen Marmor. Die Denkmäler der vier hier beigesellten Fürsten v. Schönbohm stammen von Claude Curé.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Deutsche Barockstädte